ULM — Zur derzei­ti­gen Ausbil­dungs­si­tua­ti­on zwischen Ostalb und Boden­see erklärt Dr. Tobias Mehlich, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Handwerks­kam­mer Ulm:

„Wir freuen uns, dass jetzt mehr als 2.500 Jugend­li­che zwischen Ostalb und Boden­see ihre handwerk­li­che Karrie­re starten. Sie erler­nen Handwerks­wis­sen, mit dem sie die Zukunft in unserem Land mitge­stal­ten werden. Zur Wahrheit gehört aber auch: das sind weniger Auszu­bil­den­de als im Vorjahr. Dieser Rückgang berei­tet uns Sorgen – Nicht nur im Handwerk, sondern für unser Land. Denn jede Lehrstel­le, die unbesetzt bleibt, ist eine verta­ne Chance. Quali­fi­zier­te Fachkräf­te sind und werden gesucht. Jetzt und künftig. Deshalb braucht es mehr Anerken­nung und mehr Anstren­gung für die beruf­li­che Bildung. Wir brauchen eine echte Bildungs­wen­de. Ziel muss es sein, das Handwerk für alle junge Menschen erleb­bar zu machen. Denn dann wissen die jungen Menschen, ob Handwerk etwas für sie ist – oder eben nicht. In einer bewuss­ten Entschei­dung. Dazu brauchen wir mehr Berufs­ori­en­tie­rung in den Schul­klas­sen. Deshalb fordern wir einen „Tag des Handwerks“ an allen allge­mein­bil­den­den Schulen. Wir wollen den Schüle­rin­nen und Schülern die attrak­ti­ven Berufe und Karrie­re­we­ge des moder­nen Handwerks unter­richts­be­glei­tend näher bringen. In Bayern wird ein solcher Tag bereits ab diesem Schul­jahr verpflich­tend einge­führt. Baden-Württem­berg sollte sich das zum Vorbild nehmen und hier nachziehen.

Auch nach dem offizi­el­len Ausbil­dungs­start können Azubis im Herbst noch eine Lehre begin­nen. Freie Plätze gibt es in allen Gewer­ken und Regio­nen. Im gesam­ten Gebiet der Handwerks­kam­mer Ulm sind noch gut 540 Lehrstel­len unbesetzt: davon befin­den sich 94 im Ostalb­kreis, 22 im Landkreis Heiden­heim, 71 im Alb-Donau-Kreis, 35 im Stadt­kreis Ulm, 89 offene Stellen gibt es noch im Landkreis Biber­ach, 186 im Kreis Ravens­burg und 45 im Boden­see­kreis. Viele Jugend­li­che inter­es­sie­ren sich in diesem Ausbil­dungs­jahr für die „grünen“ Handwerks­be­ru­fe. Dazu gehören beispiels­wei­se Kfz-Mecha­tro­ni­ker, Elektro­ni­ker für Energie- und Gebäu­de­tech­nik oder der Analagen­me­cha­ni­ker für Sanitär‑, Heizung- und Klima­tech­nik. Zu den belieb­tes­ten Berufen gehören aber auch Zimme­rer, Schrei­ner sowie Maler und Lackie­rer. Wer also jetzt noch kurzent­schlos­sen mitan­pa­cken will, kann sich jeder­zeit an die Ausbil­dungs­be­ra­ter der Handwerks­kam­mer Ulm wenden. Es ist für jeden etwas Passen­des dabei.“