LUDWIGSHAFEN (dpa) — Außen­mi­nis­te­rin Annale­na Baerbock hat der Wirtschaft angesichts der Heraus­for­de­run­gen durch China und Russland angebo­ten, Deutsch­land gemein­sam wider­stands­fä­hi­ger zu machen. «Deutsch­land kann nach außen im Rahmen der EU nur so stark sein, wie wir (es) im Inneren sein können», sagte die Grünen-Politi­ke­rin am Mittwoch bei einem Auftritt mit dem Chef des Chemie-Riesen BASF, Martin Bruder­mül­ler, in der Konzern­zen­tra­le in Ludwigs­ha­fen. «Alles, was wir zur Wider­stands­fä­hig­keit brauchen, ist eine starke Wirtschaft, ist eine starke Gesellschaft.»

Nach der Vorstel­lung der China-Strate­gie der Bundes­re­gie­rung hatte Baerbock zuvor in Frank­furt bei der Deutschen Bank Vertre­ter deutscher Geldhäu­ser getrof­fen. Ihre Sommer­rei­se steht unter dem Motto «Gemein­sam stark» zur Wider­stands­fä­hig­keit Deutschlands.

Bei BASF beton­te Baerbock: «Es funktio­niert keine Strate­gie, wo die Bundes­re­gie­rung sagt: Das ist unsere Strate­gie und alle anderen sagen: Das ist ja schön.» Es müsse darüber gespro­chen werden, was man aus den Abhän­gig­kei­ten etwa von China lerne. «Wir können gemein­sam nur stärker resili­en­ter werden, wenn wir das von der Bundes­ebe­ne, (der) europäi­schen Ebene, mit der Wirtschaft, mit Univer­si­tä­ten, mit (der) Gesell­schaft zusam­men denken».

Die Trans­for­ma­ti­on zu einem mit grüner Energie wirtschaf­ten­den Unter­neh­men sei «kein Sprung, sondern ein Weg, den man gemein­sam beschrei­tet, wo man immer wieder neu lernen muss», beton­te Baerbock angesichts von Sorgen der energie­in­ten­si­ven Chemie­bran­che vor steigen­den Kosten. Das Gleiche gelte auch, wenn es darum gehe, dass sich die Wirtschaft weltweit diver­si­fi­zier­ter aufstel­le. «Auch das ist nichts, was wir von einem Tag auf den anderen machen, sondern über mehre­re, wenn nicht gar viele Jahre.»

Bruder­mül­ler sagte, die Bewäl­ti­gung der Heraus­for­de­run­gen etwa durch den Wettbe­werb mit Asien «werden wir nur gemein­sam schaf­fen». Für sein Unter­neh­men sei es eine schwie­ri­ge Zeit. Es gehe darum, Deutsch­land und die BASF in dem neuen geopo­li­ti­schen Kräfte­feld neu zu veror­ten. «Das ist ein Kraft­akt. Ich glaube, wir können es wirklich nur gemein­sam.» Die Chemie­in­dus­trie spiele eine wichti­ge Rolle in Deutsch­land und Europa, sie stehe am Anfang der Wertschöpfungsketten.