STUTTGART (dpa/lsw) — Das Bauen im Südwes­ten wird im laufen­den Jahr nach Einschät­zung der Bauwirt­schaft deutlich teurer. «Seit Jahres­an­fang sind die Bauma­te­ri­al­prei­se aufgrund der weltweit starken Nachfra­ge teils drastisch nach oben gegan­gen», sagte Thomas Möller, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Bauwirt­schaft Baden-Württem­berg, am Freitag in Stutt­gart. Die Verbrau­cher müssten deshalb damit rechnen, dass sich ein klassi­scher Massiv­bau im Schnitt um bis 5 Prozent und ein Holzbau um bis zu 10 Prozent verteuere.

Seit Jahres­be­ginn hätten die Preise für einzel­ne Bauma­te­ria­li­en wie Stahl­pro­duk­te oder Bitumen kräftig angezo­gen. «Wir erwar­ten, dass sich die Preis­spi­ra­le für Bauma­te­ria­li­en noch mindes­tens ein halbes Jahr weiter drehen wird.»

Der Landes­ver­band Freier Immobi­li­en- und Wohnungs­un­ter­neh­men verwies darauf, dass in manchen Fällen aufgrund von fehlen­dem Holz und nicht genügend vorhan­de­nen Dämmstof­fen oder Kunst­stoff­roh­ren mit erheb­li­chen Verzö­ge­run­gen bei der Fertig­stel­lung zu rechnen sei. Ursache der Knapp­heit sei unter anderem die nach Corona stark gewach­se­ne Nachfra­ge nach Bauma­te­ri­al auf dem Weltmarkt, vor allem aus China und den USA. Beide Länder kauften inzwi­schen verstärkt Holz in Europa ein.

Forst­mi­nis­ter Peter Hauk (CDU) versuch­te, die Branche zu beruhi­gen. «Wir haben genügend Holz. Aufgrund der derzei­tig hohen Nachfra­ge ist jedoch jeder gefor­dert, seinen Teil dazu beizu­tra­gen, die hiesi­gen Wertschöp­fungs­ket­ten zu unter­stüt­zen», sagte Hauk. Er forder­te die Holzbau­be­trie­be auf, Doppel­be­stel­lun­gen zu vermei­den und keine unnöti­gen Lager­ka­pa­zi­tä­ten aufzu­bau­en. Und die Waldbe­sit­zer sollten ihre Nassla­ger räumen und die heimi­schen Sägewer­ke bedienen.