ERLENMOOS (dpa/lsw) — Was man nicht alles für das Traum­haus tut: Sechs Pärchen haben für einen Bauplatz wochen­lang vor einer oberschwä­bi­schen Gemein­de­hal­le campiert — und wurden nun für ihr Durch­hal­te­ver­mö­gen belohnt.

Vier Wochen lang haben Bewer­ber vor der Gemein­de­hal­le in Erlen­moos für sechs Bauplät­ze campiert. Das kleine Örtchen im Kreis Biber­ach hatte die Bauplät­ze über das sogenann­te Windhund­ver­fah­ren verge­ben — hieß für die Inter­es­sen­ten: Wer zuerst kommt, mahlt zu erst. «Am 15. Septem­ber um 10 Uhr ging das Verfah­ren los», erklär­te Erlen­moos’ Bürger­meis­ter Marcus Schmid. Am Donners­tag bekamen die Paare den Zuschlag. Zuvor hatte der Südwest­rund­funk (SWR) darüber berichtet.

Lange habe es nicht gedau­ert, bis die ersten Bewer­ber mit ihren Wohnmo­bi­len auf dem Platz vor der Gemein­de­hal­le standen, sagte Schmid. Alle seien sehr gut vorbe­rei­tet gewesen. Mit Vollmach­ten für Oma, Opa, Onkel oder Bekann­te durften die Männer und Frauen ihren Platz auch mal verlas­sen. Persön­lich vor Ort mussten sie für das Verfah­ren nicht durch­ge­hend sein.

Für das eher außer­ge­wöhn­li­che Windhund­ver­fah­ren habe sich die oberschwä­bi­sche Gemein­de aus Gründen der Rechts­si­cher­heit entschie­den sagte Schmid. «Es ist objek­tiv, trans­pa­rent, klar und struk­tu­riert.» Und es sei auch sehr geord­net abgelau­fen. «Es war etwas Beson­de­res für uns.»

Der Gemein­de­rat muss den Verkauf an die Kaufwil­li­gen nur noch beschlie­ßen — dann geht es zum Notar. 125 Euro koste­te laut Schmid der Quadrat­me­ter in der Gemein­de. Fünf Jahre haben die Käufer nun Zeit, ein Haus zu bauen.