BIBERACH — Daniel Poßeckert ist der neue Integra­ti­ons­be­auf­trag­te der Stadt Biber­ach. Daniel Poßeckert ist in Laupheim aufge­wach­sen und hat in Biber­ach Abitur gemacht. Nach dem Studi­um der Erzie­hungs- und Bildungs­wis­sen­schaf­ten in Bamberg und Tübin­gen arbei­te­te er die letzten fünf Jahre als pädago­gi­scher Mitar­bei­ter in einer Migra­ti­ons­be­ra­tungs­stel­le in Bamberg. Seine Dienst­stel­le ist bei der Volks­hoch­schu­le angesiedelt. 

Herr Poßeckert, beschrei­ben Sie uns bitte kurz Ihren bishe­ri­gen Tätigkeitbereich?

In Bamberg habe ich vor allem dauer­haft bleibe­be­rech­tig­te Menschen und Asylsu­chen­de während der Dauer ihres Verfah­rens beraten. Zu meinen erfolg­reich durch­ge­führ­ten Integra­ti­ons­pro­jek­ten gehör­te die Anbin­dung von Famili­en an die örtli­chen Schulen und Kinder­ta­ges­ein­rich­tun­gen und bei Bedarf die Unter­stüt­zung durch zusätz­li­che Deutsch- und Leseför­de­rung. Ebenso leiste­te ich Hilfe zur Selbst­hil­fe für Ratsu­chen­de bei der Beantra­gung von behörd­li­chen Leistun­gen. Die Stärkung der Eigen­in­itia­ti­ve bei der Suche nach einer Arbeits­stel­le sowie dem Verfas­sen von Bewer­bungs­an­schrei­ben und Lebens­läu­fen war ein weite­rer Bestand­teil seiner Tätigkeit.

Und was genau gehört zu Ihrem neuen Aufgabenfeld?

Es geht um Planung, Koordi­na­ti­on und Steue­rung der Integra­ti­ons­ar­beit in Biber­ach und deren Weiter­ent­wick­lung und Reprä­sen­ta­ti­on. Sehr wichtig ist mir dabei, für alle Bürge­rin­nen und Bürger in Biber­ach ein offenes Ohr zu haben. Menschen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund, die wegen ihrer Arbeit, Familie, eines Studi­ums oder wegen Flucht aus ihrem Herkunfts­land nach Biber­ach gekom­men sind, sollen sich unabhän­gig von ihrem Geschlecht, Herkunfts­land, ihrer Hautfar­be, Religi­on oder der Dauer ihres Aufent­halts willkom­men fühlen. Die Kommu­ni­ka­ti­on zwischen Menschen mit und ohne Migra­ti­ons­hin­ter­grund soll gestärkt werden, aber auch Schwie­rig­kei­ten und Heraus­for­de­run­gen offen angespro­chen werden.

Und wie sehen dabei Ihre ersten Schrit­te aus?

Wichtig ist für mich zunächst die Kontakt­auf­nah­me zu Koope­ra­ti­ons­part­nern, Verei­nen und Initia­ti­ven, um mir einen Überblick über die Integra­ti­ons­ar­beit in Biber­ach zu verschaf­fen und Anregun­gen für meine Arbeit aufzu­grei­fen. Wichti­ge Themen sollen in regel­mä­ßig statt­fin­den­den Arbeits­krei­sen bespro­chen werden.

Haben Sie schon ein erstes konkre­tes Projekt?

Ja. Die Erstel­lung einer mehrspra­chi­gen Broschü­re für Menschen, die neu in unsere Stadt gekom­men sind. Die Broschü­re wird später auch den Firmen in Biber­ach zur Verfü­gung gestellt. Und sobald es die derzei­ti­ge Situa­ti­on zulässt, soll unter Betei­lung weite­rer Akteu­re und insbe­son­de­re auch bestehen­der Migran­ten­or­ga­ni­sa­tio­nen eine aufsu­chen­de Bildungs- und Sozial­ar­beit in den Biber­acher Stadt­tei­len etabliert werden. Ziel ist dabei, Menschen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund zu errei­chen, die bisher noch nicht ausrei­chend in das städti­sche Leben integriert werden konnten.