Die vergan­ge­nen Monate des einge­schränk­ten Lebens führen bei allen Menschen zu einer neuen Achtsam­keit, mutmaßt Modeschöp­fer Domeni­co Dolce. Das könnte auch Auswir­kun­gen auf die Branche haben.

Die italie­ni­schen Star-Designer Domeni­co Dolce und Stefa­no Gabba­na erwar­ten wegen der Corona-Pande­mie langfris­ti­ge Verän­de­run­gen in der Modebranche.

«Bisher machten wir 85 Prozent unseres Umsat­zes über unsere Geschäf­te. Das wird sich todsi­cher ändern», sagte Gabba­na (58) dem «Stern». «Die Leute werden weniger reisen. Wenn mir also jemand vorschlägt, ein neues Geschäft in Tokio zu eröff­nen, dann antwor­te ich natür­lich mit Nein. Die Kunden haben Angst, in die Läden zu kommen.» Sein Partner Dolce (62) sagte: «Die Epoche des ‘immer mehr’ ist defini­tiv zu Ende. Es wird eine natür­li­che Auswahl geben bei den Labels und Geschäf­ten. Es hilft nicht, deswe­gen loszuheulen.»

Dolce mutmaß­te, dass die vergan­ge­nen Monate des einge­schränk­ten Lebens bei allen zu einer neuen Achtsam­keit führen könnte. «In der Wirtschafts­welt hat der eine oder andere mögli­cher­wei­se mal darüber nachge­dacht, dass es nicht immer nur noch weiter und noch höher geht.» Gabba­na ergänz­te: «Wir haben mit großen Freuden konsu­miert und noch mehr konsu­miert und dabei an Quali­tät verlo­ren, in allen Berei­chen. Es ist vielleicht der richti­ge Moment zu zeigen, wie wichtig die Kreati­vi­tät und die Tradi­tio­nen des Handwerks in unserem Metier sind.»