RAVENSBURG – Mit Dr. Tobias Sonnber­ger hat die Oberschwa­ben­kli­nik einen neuen Trans­fu­si­ons­ver­ant­wort­li­chen. Er ist in dieser Funkti­on Nachfol­ger von Prof. Dr. Günter Wiedemann.

Dr. Sonnber­ger ist 50 Jahre alt und gehört seit April letzten Jahres als Oberarzt zum Team der Anästhe­sie um PD Dr. med. Andre­as Straub. Er ist sowohl im St. Elisa­be­then-Klini­kum in Ravens­burg als auch im Kranken­haus Bad Waldsee tätig.

Das Trans­fu­si­ons­ge­setz regelt seit 1998 in der Bundes­re­pu­blik Deutsch­land die Gewin­nung von Blut, Blutbe­stand­tei­len und Blutpro­duk­ten sowie deren Anwen­dung am Menschen bei Bluttrans­fu­sio­nen. Für jedes in diesem Bereich tätige Kranken­haus sieht das Trans­fu­si­ons­ge­setz einen Trans­fu­si­ons­ver­ant­wort­li­chen, einen Quali­täts­be­auf­trag­ten Hämothe­ra­pie und je Abtei­lung einen Trans­fu­si­ons­be­auf­trag­ten vor.

Dr. Tobias Sonnber­ger war bereits in den Jahren 2011 und 2013 im Rahmen seiner Auslands­ein­sät­ze bei der Bundes­wehr für jeweils drei Monate als Trans­fu­si­ons­be­auf­trag­ter in Afgha­ni­stan tätig und sammel­te dort wertvol­le Erfah­run­gen, die für seine aktuel­le Tätig­keit als Trans­fu­si­ons­ver­ant­wort­li­chen von großer Bedeu­tung sind.

Im Moment befin­det sich Dr. Sonnber­ger in der Einar­bei­tungs­pha­se und verschafft sich einen Überblick über die Struk­tu­ren in der Oberschwa­ben­kli­nik. Als Trans­fu­si­ons­ver­ant­wort­li­cher ist er dafür zustän­dig, dass die einschlä­gi­gen Geset­ze, Verord­nun­gen, Richt­li­ni­en, Leitli­ni­en und Empfeh­lun­gen an der OSK einge­hal­ten werden. Eine einheit­li­che Organi­sa­ti­on bei der Vorbe­rei­tung und Durch­füh­rung von hämothe­ra­peu­ti­schen Maßnah­men muss gewähr­leis­tet werden. Er sorgt auch für die quali­täts­ge­si­cher­te Bereit­stel­lung der Blutpro­duk­te, indem das Blut einer­seits auf die Verträg­lich­keit geprüft wird und anderer­seits müssen die Indika­tio­nen, Risiken und Neben­wir­kun­gen geprüft werden. 

Außer­dem muss er mindes­tens einmal im Jahr die gesetz­lich vorge­schrie­be­ne Trans­fu­si­ons­sit­zung koordi­nie­ren und durch­füh­ren und ebenfalls mindes­tens einmal im Jahr eine Fortbil­dung für die prakti­zie­ren­den Ärzte der Trans­fu­si­ons­me­di­zin anbie­ten. Zusätz­lich ist Dr. Sonnber­ger als Trans­fu­si­ons­ver­ant­wort­li­cher damit beauf­tragt, das Quali­täts­ma­nage­ment-Handbuch Hämothe­ra­pie konti­nu­ier­lich zu aktua­li­sie­ren und zu überar­bei­ten. „Bei allen Aufga­ben ist stets die Sicher­heit der Verab­rei­chung und die Wirtschaft­lich­keit zu berück­sich­ti­gen“, erläu­tert er.

Im weite­ren Verlauf seiner Tätig­keit als Trans­fu­si­ons­ver­ant­wort­li­cher möchte Dr. Tobias Sonnber­ger das Patient Blood Manage­ment (PBM) weiter­füh­ren, welches ursprüng­lich von Oberarzt Philipp Kraut­ter von der Klinik für Anästhe­sie an der Oberschwa­ben­kli­nik etabliert wurde. Das PBM stellt ein indivi­du­el­les Behand­lungs­kon­zept zur Reduk­ti­on und Vermei­dung von Anämie und Blutver­lust sowie zum ratio­na­len Einsatz von Blutpro­duk­ten dar. „Wichtig ist das Ergeb­nis. Wenn wir unter dem Strich eine hohe Versor­gungs­qua­li­tät mit einem vermin­der­ten Einsatz von Blutpro­duk­ten und zufrie­de­ne­re Patien­ten mit weniger Neben­wir­kun­gen sicher­stel­len können, arbei­ten wir maximal effek­tiv und zeitgleich kosten­ef­fi­zi­ent.“, so Dr. Sonnber­ger. Somit müsse jetzt in das PBM inves­tiert werden, um auf Dauer mehr Quali­tät und dies zu gesun­ke­nen Kosten errei­chen zu können.