FRIEDRICHSHAFEN — Der VfB Fried­richs­ha­fen hat sein erstes Spiel in der aktuel­len Saison der 1. Volley­ball Bundes­li­ga verlo­ren. Völlig verun­si­cher­te Häfler Volley­bal­ler mussten sich gegen SWD Power­vol­leys Düren mit 0:3 (20:25, 20:25, 20:25) geschla­gen geben. Die einge­spiel­te Truppe rund um Zuspie­ler Tomas Kocian hatte deutlich mehr Druck im Aufschlag und im Angriff zu bieten und und zeigte schonungs­los auf, dass die schwie­ri­gen Bedin­gun­gen in der Vorbe­rei­tung doch ihre Spuren hinter­las­sen haben.

Björn Andrae, Micha­el Andrei, Tomas Kocian, Sebas­ti­an Gevert und Libero Blair Bann — diese Namen standen am Samstag­abend gegen den VfB Fried­richs­ha­fen auf dem Feld und es war von Beginn an zu spüren, dass eben diese Truppe sich seit Jahren kennt. Die SWD Power­vol­leys verstan­den sich blind und bei Zuspie­ler Dejan Vincic und seinen Häfler Teamkol­le­gen war viel Stück­werk. Fiel setzte seinen Angriff auf die Netzkan­te (7:12), Juhka­mi stolper­te auf dem Weg zum Angriff (11:15). Düren musste gar nicht viel mehr machen als ruhig zu bleiben. Die Fehler machten die Gäste. Arno van de Velde kam im Aufschlag und zwang mit Druck Sebas­ti­an Gevert auf der anderen Seite ebenfalls zu Fehlern (17:19, 18:19) — aller­dings sah in der Folge das Schieds­ge­richt eine Häfler Block­be­rüh­rung (20:22) und die Aufhol­jagd war gestoppt. Vincic verleg­te den zweiten Ball und sorgte für das Ende von Durch­gang eins (20:25).

Zu Beginn des zweiten Satzes keimte kurz Hoffnung auf, als Martti Juhka­mi die erste Führung für den VfB besorg­te (3:2). Doch Ex-Häfler Tomas Kocian hatte wohl richtig gut gefüh­stückt. Seine Aufschlä­ge brach­te den Annah­me­rie­gel um Libero Markus Steuer­wald in Bedräng­nis. Wieder war Düren ein Stück weg (4:6). Marcus Böhme kam, Nicolas Marechal sollte die Annah­me stabi­li­sie­ren — die Power­vol­leys blieben aber am Drücker (9:13). Der Sideout funktio­niert in der Folge. Das höhere Risiko im Aufschlag brach­te aber nur Punkt­ge­schen­ke für die Gastge­ber (15:18, 16:20). Björn Andrae war es dann, der Salz in die Häfler Annah­me­wun­de streu­te 16:22). Nach einem verkorks­ten Vincic-Zuspiel (17:23) trug sich Marechal noch auf dem Score­board ein (18:23), Lukas van Berkel machte das 0:2 in Sätzen dann amtlich (20:25).

Micha­el Warm verän­der­te sein Team jetzt großzü­gig. Marechal, Böhme und van de Velde waren auf dem Feld — Juhka­mi kam nach dem 10:7 für Balean zurück. Auch Dejan Vincic, der etwas ratlos wirkte, setzte sich auf die Bank. Düren marschier­te trotz­dem — auch wenn zumin­dest Linus Weber zuver­läs­sig mit 17 der bislang 36 Häfler Punkten Zählba­res liefer­te (9:13). Es war deutlich zu spüren, dass die Mannschaft vom Boden­see wollte. Beim Block von Böhme gegen Andrei keimte sogar noch einmal Hoffnung auf (17:20), doch auch wenn es Chancen zum Break­punkt gab, machten Gevert und Andrae diese zunich­te (17:21). Ein Aufschlag­feh­ler von Marcus Böhme (20:25) besie­gel­te schluss­end­lich nach genau 90 Minuten die Nieder­la­ge des Rekordmeisters.

„Wir konnten Düren von Beginn an nicht unter Druck setzen und haben überhaupt nicht ins Spiel gefun­den“, sagte ein enttäusch­ter Cheftrai­ner Micha­el Warm nach der Nieder­la­ge. „Bei uns gab es viel zu viele Abstim­mungs­feh­ler, deshalb Hatz Düren auch verdient gewonnen.“