Tuttlin­gen — Am Donners­tag, 3. Septem­ber, findet um 16.00 Uhr ein Gruppen­rund­gang durch die Ausstel­lung „Einbli­cke in die Sammlung der Stadt Tuttlin­gen“ mit Leite­rin Anna-Maria Ehrmann-Schindl­beck in der Galerie statt.

Die Sammel­tä­tig­keit der Stadt Tuttlin­gen reicht bis in die Fünfzi­ger­jah­re zurück. So ist beispiels­wei­se das Werk „Herbst­sturm am See“ (1952) des Tuttlin­ger Künst­lers Hugo Geißler in dieser Zeit entstan­den. Doch gibt es in der Sammlung auch noch früher entstan­de­ne Gemäl­de, wie etwa „Der Hausmeis­ter“ (1928) von Albert Birkle oder das „Doppel-Selbst­bild­nis“ (1930) von Hans Dieter. Der expres­sio­nis­ti­sche Holzschnitt „Kurt Leonhard“ von Chris­ti­an Schad ist mit seinem Entste­hungs­jahr 1916 das ältes­te Exponat der Ausstel­lung. Neben dem Ankauf einzel­ner Werke trugen Schen­kun­gen und Dauer­leih­ga­ben maßgeb­lich zum Grund­stock der Sammlung der Stadt Tuttlin­gen bei. Der sehr umfang­rei­che Grafik­be­stand ist einer Stiftung von Dr. Alexan­der Paul, dem Begrün­der der Tuttlin­ger Volks­hoch­schu­le, zu verdan­ken. Zu dieser gehören so promi­nen­te Stücke wie die beiden in der Ausstel­lung gezeig­ten Litho­gra­phien von Pablo Picas­so: „Bacchanal“ (1955) und „Deux Picadors et Femme“ (1959). Auch die sich zeitgleich entwi­ckeln­de Abstrak­ti­on ist in der Ausstel­lung vertre­ten, beispiels­wei­se mit der 1957 entstan­de­nen „Kompo­si­ti­on“ von Heinrich Wilde­mann, der über lange Zeit in Tuttlin­gen lebte, bevor er die Nachfol­ge von Willi Baumeis­ter als Profes­sor an der Kunst­aka­de­mie Stutt­gart antrat.

Seit Beginn der Achtzi­ger­jah­re wurden die Kunst­an­käu­fe der Stadt syste­ma­tisch aus den Wechsel­aus­stel­lun­gen getätigt. Die Sammlung ist somit zugleich Abbild der regen Ausstel­lungs­tä­tig­keit zur zeitge­nös­si­schen Kunst in Tuttlin­gen über mehr als 40 Jahre. Eine Auflis­tung der von Stadt und Kunst­kreis veran­stal­te­ten Ausstel­lun­gen seit 1974, die Jahres­pro­gramm­hef­te seit 1980 sowie die Einla­dungs­kar­ten der letzten 10 Jahren veran­schau­li­chen dies. Aus den etwa 2200 Sammlungs­stü­cken der Stadt wurden für die Ausstel­lung Werke von knapp 60 Künst­lern ausge­wählt. Soweit bekannt, wird in den Beschrif­tun­gen vermerkt, wann und in welchen Ausstel­lun­gen der Erwerb statt­fand. Natur­ge­mäß sind sehr viele Künst­le­rin­nen und Künst­ler der Region in der Ausstel­lung vertre­ten, vertrau­te Handschrif­ten, verges­se­ne Frühwer­ke und “Überra­schun­gen” sind gleicher­ma­ßen zu finden.

Aufgrund der zur Eindäm­mung der Corona-Pande­mie einge­führ­ten Hygie­ne­re­geln ist die Teilneh­mer­zahl auf 15 Perso­nen limitiert. Für die Führung ist daher eine Anmel­dung erfor­der­lich per E‑Mail an info@galerie-tuttlingen.de. Außer­dem ist es in den Räumen der Galerie Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und den vorge­schrie­be­nen Abstand einzuhalten.