Wissen­schaft­ler machen in einer Grabungs­stel­le in Pforzen einen Riesenfund. Der entdeck­te Kranich könnte am Beginn einer Evolu­ti­ons­ket­te stehen.

Pforzen/Tübingen (dpa) — Den Schädel eines rund elf Millio­nen Jahre alten Riesen­kra­nichs haben Forscher im Ostall­gäu gefun­den. Bei dem Fossil aus der Tongru­be Hammer­schmie­de bei Pforzen handle es sich um den frühes­ten Nachweis eines großen Kranichs in Europa, teilte die Univer­si­tät Tübin­gen mit.

Die neu entdeck­te Art stehe mögli­cher­wei­se am Beginn der Evolu­ti­on der Echten Krani­che (Gruinae). Das Tier dürfte demnach der größte Vogel zu Lebzei­ten von «Udo» gewesen sein — einem zweibei­ni­gen Menschen­af­fen, dessen Fund in der Hammer­schmie­de im vergan­ge­nen Jahr Annah­men zur Evolu­ti­on des aufrech­ten Gangs infra­ge gestellt hatte.

Der Kranich sei 1,75 Meter groß gewesen und habe Spann­wei­ten bis zu 2,80 Meter beses­sen, sagte Gerald Mayr vom Forschungs­in­sti­tut Sencken­berg in Frank­furt. Der Schna­bel des Vogels deutet laut Grabungs­lei­ter Thomas Lechner darauf hin, dass der Riesen­kra­nich an offenem Süßwas­ser lebte. Solche Lebens­räu­me seien damals im Allgäu vorherr­schend gewesen.

Über ihre Analy­sen berich­ten die Forscher im Fachma­ga­zin «Journal of Ornithology».