RAVENSBURG – Rund 30 Frauen und Kinder trafen sich Anfang Oktober an der Ravens­bur­ger Zehnt­scheu­er zum Inter­na­tio­na­len Frauen­früh­stück. Zusam­men­zu­kom­men, sich auszu­tau­schen und neue Bekannt­schaf­ten zu knüpfen war das Ziel der Veran­stal­tung im Rahmen der Inter­kul­tu­rel­len Woche und den Wochen der Inter­na­tio­na­len Nachbar­schaft. Organi­siert haben das Frauen­früh­stück der DRK-Kreis­ver­band Ravens­burg und der Malte­ser Integra­ti­ons­dienst Weingarten. 

Lecke­re Falafel und Hummus standen auf dem Frühstücks­buf­fet neben Bircher­müs­li und Käseku­chen, süßes Bakla­va gleich neben Blätter­teig­tört­chen mit Birnen. Die Sonne vom herbst­li­chen Himmel, Matze Brugger und Julius Bretzel sorgten mit ihrer Band „The Lorbank Collec­ti­ve“ für die Musik und die Frauen freuten sich über die Gelegen­heit zum Austausch. Kleine Gewin­ne vom Bonbon bis zum Teddy­bär gab es für die Kinder, die ihre Chance am Glücks­rad nutzten. 

Drei Stunden, um vom Alltag abzuschalten
„Dieses Fest ist nur für euch Frauen. Wir wollen euch drei Stunden Zeit schen­ken, um zu entspan­nen und vom Alltag abzuschal­ten“, sagte Selina Ritter-Jehle, die als Ehren­amts­ko­or­di­na­to­rin der Beratungs­stel­le für geflüch­te­te Menschen des DRK-Kreis­ver­bands Ravens­burg Bürger der Stadt mit geflüch­te­ten Neubür­gern in Kontakt bringt. Ziel des Inter­na­tio­na­len Frauen­früh­stücks sei, alle Frauen, egal welcher Nation, an einen Tisch zu bringen. 

Frauen müssen sich häufig beweisen
Nicht selten birgt Frausein noch immer Nachtei­le, wie etwa im Job, wo Frauen häufig schlech­ter bezahlt werden und sich oft mehr anstren­gen müssten als Männer, so Selina Ritter-Jehle, die auch für das Paten­schafts­pro­jekt im Rahmen des Bundes­pro­gramms „Menschen stärken Menschen“ verant­wort­lich ist. „Heute wollen wir die Gelegen­heit nutzen, um Ihnen allen für Ihren wichti­gen Beitrag Danke zu sagen.“ Es sei immer wieder schön zu sehen, welche tollen Begeg­nun­gen entste­hen und wie die Paten­schaf­ten zur Integra­ti­on beitragen.

Wichtig, mitein­an­der ins Gespräch zu kommen
Enaam Muhja stammt aus Syrien und lebt mit ihrer Familie seit vier Jahren in Baien­furt. Zum Inter­na­tio­na­len Frauen­früh­stück ist die angehen­de Erzie­he­rin mit ihrer Mutter und ihren beiden Töchtern gekom­men. „Es ist gut, andere Kultu­ren kennen­zu­ler­nen, denn von weitem kann man nicht wissen, wie andere denken“, sagt Enaam Muhja. Gerade nach dem coronabe­ding­ten Lockdown würden ihr der Austausch und das Treffen mit anderen Menschen guttun. Auch für Renate Zeller aus Ravens­burg ist es das Wichtigs­te, mitein­an­der ins Gespräch zu kommen. „Leider passiert das immer noch viel zu wenig“, bedau­ert sie. 

„Wir wollen, dass es Ihnen gut geht“
Angeli­ka Siller, pädago­gi­sche Fachkraft im Raum Ravens­burg für den DRK-Kreis­ver­band im Bundes­pro­gramm „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“, dankte den Frauen für die zahlrei­chen Spenden für das Frühstücks­buf­fet. Von der Schwan­ger­schaft über Arztbe­such und Entbin­dung bis hin zur Anmel­dung des Nachwuch­ses in Kinder­gar­ten und Schule unter­stützt Angeli­ka Siller aufsu­chend und nieder­schwel­lig Famili­en mit Kindern in schwie­ri­gen Lebens­la­gen. Auch bei der Suche nach Sprach­kur­sen und beim Einstieg in Pädago­gi­sche Berufe baut sie Zugangs­hür­den ab. „Wir wollen, dass Sie hierblei­ben und dass es Ihnen gut geht“, beton­te sie.