RIEDLINGEN (dpa/lsw) — Mit Blumen­tep­pi­chen und Prozes­sio­nen haben am Donners­tag tausen­de Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken in Baden-Württem­berg den Feier­tag Fronleich­nam began­gen. In vielen Städten gab es Prozes­sio­nen, etwa in Rotten­burg am Neckar, Sipplin­gen am Boden­see oder in Oberm­arch­tal (Alb-Donau-Kreis). In Freiburg fand die Prozes­si­on erstmals wieder nach vierjäh­ri­ger Corona-Pause statt, teilte die Erzdiö­ze­se mit. Dort wurde die Prozes­si­on auch live ins Inter­net übertra­gen, dazu beglei­te­te eine Kamera-Drohne den Zug durch die Freibur­ger Altstadt aus der Luft. In Stutt­gart war ein Gottes­dienst im Innen­hof des Alten Schlos­ses geplant.

Vieler­orts im Land legten Gläubi­ge wieder kunst­vol­le Teppi­che aus bunten Blüten, etwa in Sipplin­gen am Boden­see und in Wangen im Allgäu. In Riedlin­gen (Landkreis Biber­ach) wandten sich die Gläubi­gen mit einem Blumen­tep­pich gegen Krieg. Zu sehen waren eine Taube und das Wort «Friede».

In Hüfin­gen (Schwarz­wald-Baar-Kreis) hatte die Kirchen­ge­mein­de den bekann­ten Blumen­tep­pich durch die Stadt bereits eine Woche vor dem Feier­tag abgesagt. «Aufgrund der Blumen­la­ge und der Blumen­viel­falt ist es dieses Jahr leider nicht möglich, den großen durch­ge­hen­den Blumen­tep­pich zu legen», teilte das Pfarr­amt mit.

Im Mittel­punkt des katho­li­schen Hochfes­tes Fronleich­nam am zweiten Donners­tag nach Pfings­ten steht die Eucha­ris­tie — die Umwand­lung von Brot und Wein in Leib und Blut Chris­ti. Der vor etwa 750 Jahren entstan­de­ne Name bedeu­tet «Leib des Herrn». Das Fest geht auf eine Vision der Nonne Julia­ne von Lüttich im Jahr 1209 zurück. Papst Urban IV. machte es 1264 zum allge­mei­nen Kirchen­fest. Seit dem 13. Jahrhun­dert wird in vielen Pfarr­ge­mein­den bei Prozes­sio­nen die geweih­te Hostie als Leib Chris­ti durch die Straßen getragen.