RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars haben sich mit einem clever und gedul­di­gen heraus gespiel­ten 5:2 Auswärts­sieg bei den Lausit­zer Füchsen für die Nieder­la­ge am Freitag rehabi­li­tiert und sich an den spiel­frei­en Tabel­len­füh­rer Dresden bis auf zwei Zähler herangearbeitet.

Die Towerstars waren zwar schon am Samstag nach Weißwas­ser angereist und konnten sich die lange Busrei­se bei einer morgend­li­chen Trainings­ein­heit aus den Beinen schüt­teln, dennoch war der Start in die Partie essen­zi­ell. Wie erwar­tet kamen die Gastge­ber mit viel Tempo aufs Eis, die Ravens­bur­ger Defen­si­ve musste da schon in den Start­mi­nu­ten auf der Hut sein. Zwar eigene Tormög­lich­kei­ten anfangs aus, die eigene blaue Linie hatte da eine höhere Priori­tät. Nach rund sieben Minuten konnten die Towerstars das gegne­ri­sche Vorche­cking aber effek­ti­ver aushe­beln und kamen verstärkt mit weiten Pässen über die Außenstürmer.

Wenn sich die Cracks von Coach Peter Russell im gegne­ri­schen Drittel festge­setzt hatten, liefen die Kombi­na­tio­nen gut und es wurde viel Druck aufge­baut. Der wurde noch größer, als es nach achtein­halb Minuten eine Straf­zeit gegen Füchse-Vertei­di­ger Jakub Kania setzte. Das Power­play blieb aller­dings ungenutzt. Nach klarem optischem Überge­wicht der Towerstars kam Weißwas­ser aller­dings in der 13. und 14. MInute durch Peter Quenn­ville sowie Bennet Roßmy zu brand­ge­fähr­li­chen Aktio­nen. Einmal konnte Jonas Langmann parie­ren, bei der zweiten Chance verpass­te der heran­stür­men­de Füchse-Spieler die Schei­be am langen Pfosten nur knapp. Bis zur ersten Pause blieb die Partie letzt­lich torlos, für die Towerstars war der Gang in die Kabine aber dennoch vielver­spre­chend. Füchse-Torhü­ter Leon Hunge­r­ecker schlenz­te die Schei­be kurz vor der Schluss­si­re­ne des ersten Abschnitts bei einem Klärungs­ver­such über die Glasum­ran­dung und kassier­te hierfür zwei Straf­mi­nu­ten wegen Spielverzögerung.

Gerade einmal 16 Sekun­den benötig­ten die Oberschwa­ben nach dem Wieder­an­spiel-Bully, die numeri­sche Überzahl in die 0:1 Führung umzumün­zen. Julian Eichin­ger brach­te die Schei­be scharf in die gegne­ri­sche Zone, den von der Bande zurück­ge­prall­ten Puck lenkte Sam Herr sofort weiter auf den mitge­lau­fe­nen David Zucker, das 0:1. Jetzt gehör­te das Spiel defini­tiv den Towerstars, die mit enorm hohem Tempo die Schei­be laufen ließen und sich im gegne­ri­schen Drittel immer wieder power­play­ähn­li­che Situa­tio­nen erarbei­ten konnten. Pech war, dass ein Schuss aus der zweiten Reihe in der 26. Minute nur an den Pfosten knall­te. Das Schusspech war schnell verges­sen, als Georgiy Saakyan direkt nach dem Power­b­reak zum 0:2 über die Linie drückte.

Die Führung war hochver­dient, die Towerstars hatten zu diesem Zeitpunkt deutlich das Komman­do übernom­men. Dass sich derar­ti­ge Umstän­de schnell wieder ändern können, bewies die 32. Spiel­mi­nu­te. Gegen Georgiy Saakyan wurde eine Strafe wegen Beinstel­lens angezeigt, wenige Sekun­den zückte nach einem Zweikampf hinter dem Tor der rechte Arm auch des zweiten Haupt­schieds­rich­ters nach oben. Auch gegen Florin Kette­rer wurde eine Straf­zeit ausge­spro­chen und die Towerstars fanden sich in doppel­ter Unter­zahl wieder. 42 Sekun­den später schlug der Puck auch schon zum 1:2 Anschluss­tref­fer ein. Die mit 725 Zuschau­ern gefüll­te Arena der Gastge­ber wurde wieder deutlich lauter und den Towerstars drohte bei der noch weiter laufen­den zweiten Strafe der Ausgleich. Die Oberschwa­ben wehrten sich aber erfolg­reich und konnten das Spiel auch mit der knappen Führung in die zweite Pause bringen.

Im Schluss­drit­tel kam es dann nach nur 25 gespiel­ten Sekun­den zur nachhal­tig spiel­ent­schei­den­den Szene. Bennet Roßmy check­te in der rechten Rundung Towerstars Förder­li­zenz-Vertei­di­ger Simon Gnyp aus vollem Lauf gegen die Bande. Aufgrund einer bluten­den Wunde setzte es hierfür eine große 5‑Minu­ten-Straf­zeit. Diese wussten die Towerstars gleich zweimal zu nutzen. In der 43. Minute netzte Sam Herr zum 1:3 ein, einein­halb Zeiger­um­dre­hun­gen später ließ der im Slot völlig frei stehen­de Leon Hüttl das 1:4 folgen.

Das Team von Peter Russell lehnte sich danach keines­wegs zurück, sondern überzeug­te auch weiter­hin durch takti­sche Diszi­plin, aggres­si­ves Zweikampf­ver­hal­ten und hohes Tempo. Als Lois Brune dreiein­halb Minuten später einen Angriff über halbrechts mit einem platzier­ten Flach­schuss zum 1:5 veredel­te, blieben keine Zweifel am Ravens­bur­ger Auswärts­sieg mehr offen. Daran änder­te auch der 2:5 Anschluss­tref­fer der Gastge­ber 107 Sekun­den vor Ende nichts mehr.

„Nach der schwie­ri­gen Phase nach der Corona-Pause und dem fehlen­den Rhyth­mus war das defini­tiv das beste Spiel seither“, freute sich Towerstars Coach Peter Russell über die mannschaft­lich geschlos­se­ne Leistung. Bereits am Diens­tag­abend um 20 Uhr geht es für die Oberschwa­ben mit dem Heimspiel gegen Bad Nauheim weiter. Tickets gibt es ab Montag, 10 Uhr im Fanshop in der Markt­stra­ße 41, allen VVK-Partnern von Reser­vix sowie im Ticket-Webshop.