RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars haben das Regio­nal­der­by gegen den ESV Kaufbeu­ren mit 7:5 für sich entschie­den. Für beide Teams war die Begeg­nung ein Wechsel­bad der Gefüh­le. Gleich zweimal glichen die Gäste eine 2‑Tore Führung aus, am Ende ging der Sieg für die Gastge­ber aber aufgrund der Vielzahl hochka­rä­ti­ger Möglich­kei­ten voll in Ordnung.

Vor dem Anspiel­bul­ly gab es eine Schwei­ge­mi­nu­te für den am Donners­tag verstor­be­nen Klaus Nußbau­mer. Der frühe­re Spieler, Trainer und Funktio­när des Ravens­bur­ger Eisho­ckeys hätte sich über den selbst­be­wuss­ten Start der Towerstars garan­tiert gefreut. Andre­as Drien­dl überwand bereits nach fünfein­halb Minuten ESV-Keeper Jan Dalgic mit einem platzier­ten Flach­schuss zum 1:0. Kurz zuvor waren Olivi­er Hinse und Vincenz Mayer noch aus aussichts­rei­cher Positi­on gescheitert.

Aller­dings durften sich die Teamkol­le­gen und die Ravens­bur­ger Fans an den Live-Stream Geräten nur zweiein­halb Minuten über die Führung freuen. Als Andre­as Drien­dl wegen Stock­schlags auf die Straf­bank musste, glich Branden Gracel im Nachschuss aus. Knapp eine Minute später kam es dann zu einem harten Banden­check von Joseph Lewis gegen Sebas­ti­an Hon. Da sich der junge Ravens­bur­ger dabei verletz­te, musste der ESVK-Stürmer mit einer 5 plus Spiel­dau­er­stra­fe vorzei­tig in die Kabine. Die fünfmi­nü­ti­ge Überzahl nutzen die Towerstars in der 11. Minute erneut durch Andre­as Drien­dl zum 2:1. Aufgrund der Vielzahl von hochka­rä­ti­gen Chancen war die Ausbeu­te von nur einem Treffer aller­dings etwas mager. Bei diesem Spiel­stand bleib es auch bis zur ersten Pause.

Für den zweiten Abschnitt tankten beide Mannschaf­ten offen­sicht­lich eine große Porti­on Selbst­ver­trau­en. Zunächst waren die Towerstars am Drücker, Andre­as Drien­dl hätte in der 21. Minute völlig freiste­hend den Hattrick perfekt machen können. Acht Minuten später besorg­te Vincenz Mayer aber doch das überfäl­li­ge 3:1. Der Kapitän schloss vor dem Torraum einen 3 gegen 2 Konter trocken ab. Alles schien für das Team von Coach Rich Cherno­maz nach Plan zu laufen, doch dann überlies die Ravens­bur­ger Abwehr den Gästen mehr Raum zur Entfal­tung und schon fanden sich die Towerstars in Bedräng­nis wieder.

Inner­halb von vierein­halb Minuten egali­sier­ten die Allgäu­er durch John Lammers und Tyler Spurge­on den Spiel­stand. Beim 3:3 weilte Pawel Dronia auf der Strafbank.

War aufgrund der sechs Treffer in diesem Spiel schon genug Spannung geboten, zogen beide Teams im Schluss­ab­schnitt noch weite­re Regis­ter. Nach nur 57 Sekun­den wurde Olivi­er Hinse von Rückkeh­rer Patrick Seifert aus dem eigenen Drittel auf die Reise geschickt und der kanadi­sche Stürmer schob den Puck durch die Beine von Dalgic zum 4:3 über die Linie. Als weite­re einein­halb Minuten später James Bettau­er den zweiten Power­play­tref­fer des Abends in die Maschen hämmer­te, schien mit dem 5:3 der Grund­stein zum Sieg gelegt.

Aller­dings ließen sich die Ravens­bur­ger Cracks die 2‑Tore Führung erneut abneh­men. Kaufbeu­rens auffäl­ligs­ter Akteur John Lammers erwisch­te Towerstars Torhü­ter Olafr Schmidt aus halbrech­ter Positi­on über der rechten Schul­ter, Philipp Kraus drück­te den Puck eine Zeiger­um­dre­hung später zum 5:5 über die Linie. Wieder schien die Partie völlig offen, die Towerstars liefen sogar Gefahr, das Spiel komplett über Bord zu werfen. Doch anders in den bishe­ri­gen zwei Nieder­la­gen gegen Frank­furt und Kassel präsen­tier­ten sich die Towerstars jetzt mental gefes­tigt und ließen sich nicht nachhal­tig von der Linie abbringen.

Nur drei Minuten später besorg­te Patrick Seifert mit einem platzier­ten Schuss ins linke Kreuz­eck die 6:5 Führung. Dieser Nadel­stich in der 52. Minute war für die Gäste dann doch einer zu viel. Die Towerstars verwal­te­ten die Schluss­pha­se insge­samt souve­rän und als Gäste-Coach Rob Palin seinen Torhü­ter für einen 6. Feldspie­ler vom Eis holte, machte Robbie Czarnik mit dem Schuss ins leere Kaufbeu­rer Tor den Deckel drauf. Das 7:5 war dann letzt­lich der Endstand.

Am Sonntag sind die Oberschwa­ben um 17 Uhr zu Gast beim EV Lands­hut. Diesem gelang am Freitag­abend ebenfalls ein torrei­cher 7:4 Auswärts­sieg in Bayreuth. SpradeTV überträgt das Spiel live.