LOS ANGELES (dpa/lsw) — Baden-Württem­berg muss aus Sicht von Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann neben dem Automo­bil­sek­tor noch stärker auf andere Wirtschafts­bran­chen setzen. «Jeder weiß, wir machen Fahrzeu­ge, Maschi­nen­bau, Anlagen­bau», sagte der Grünen-Politi­ker bei einem Besuch in Los Angeles in den USA. Aber: «Das ist ja auch ein bisschen einsei­tig.» Der Südwes­ten müsse vor allem stärker auf den Medizin­be­reich setzen, das sei eine Erkennt­nis von seiner US-Reise. «Wir steigen auch stark in den Medizin­be­reich ein», sagte er. Die Zusam­men­ar­beit zwischen Medizin­tech­nik, Medizin­wirt­schaft und Univer­si­tä­ten müsse gestärkt werden.

Kretsch­mann forder­te auch mehr Mut zu Neugrün­dun­gen von Unter­neh­men in Baden-Württem­berg. In den USA gebe es eine starke Start-up-Szene, sagte er. «Wir brauchen einen neuen Gründer­geist», sagte er. Man dürfe sich nicht runter­zie­hen lassen und in Depres­si­on verfal­len, sondern müsse Heraus­for­de­run­gen anneh­men und neue Wege gehen. «Wir sind ein Land mit vielen tollen Unter­neh­men, aber trotz­dem muss man auch neue gründen — es verschwin­den ja auch welche.»

Kretsch­mann bereist diese Woche mit einer mehr als 100-köpfi­gen Delega­ti­on die USA. Dort will er für den Südwes­ten unter anderem in Kalifor­ni­en Kontak­te knüpfen. Im Mittel­punkt stehen die Themen Künst­li­che Intel­li­genz, Autono­mes Fahren und die Zukunft der Gesundheitsindustrie.