KREIS BIBERACH — Viele Gäste von nah und fern kamen zur offizi­el­len Verab­schie­dung von Landrat Dr. Heiko Schmid in die Landes­mu­sik­aka­de­mie nach Ochsen­hau­sen. Beim Festakt im Biblio­theks­saal des Klosters wurde der schei­den­de Landrat durch Kreis­rat Josef Weber mit der Verdienst­me­dail­le des Landkrei­ses ausge­zeich­net. Staats­rä­tin Barba­ra Bosch hielt die Festre­de. Nach einem Stehemp­fang schloss der Festabend mit einem großen Zapfen­streich der Mittel­bi­ber­acher Bürger­wehr im Kloster­hof. Zu Beginn hatte es zudem einen geist­li­chen Impuls in der Basili­ka Ochsen­hau­sen gegeben, musika­lisch umrahmt von der Kreisjugendmusikkapelle. 

Es war viel geboten auf dem Kloster­ge­län­de in Ochsen­hau­sen, und Werner Binder, 2. Stell­ver­tre­ten­der Vorsit­zen­der des Kreis­tags, begrüß­te zum Festakt neben der Familie von Landrat Dr. Heiko Schmid viele weite­re Gäste. Amtie­ren­de und ehema­li­ge Kreis­tags­mit­glie­der, Bürger­meis­ter, Amtskol­le­gen aus den Nachbar­krei­sen, Wirtschafts­ver­tre­ter, Behör­den­lei­ter, Vertre­ter von Verbän­den waren gekom­men, um gemein­sam den Abschied in den Ruhestand zu feiern.

Staat­rä­tin Barba­ra Bosch, die für das Land sprach, beton­te die gute Arbeit und den Einsatz von Landrat Dr. Heiko Schmid sowohl als Bürger­meis­ter von Pfullen­dorf als auch als Landrat in Biber­ach. Sie kennt Landrat Dr. Heiko Schmid schon länge­re Zeit, und richte­te auch die besten Grüße und den Dank von Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann aus. Bosch ging darauf ein, wie gut sich der Landkreis in den 16 Jahren entwi­ckelt habe: niedrigs­te Arbeits­lo­sen­quo­te im Land, hohes Wachs­tum der Bevöl­ke­rung und bei den sozial­ver­si­che­rungs­pflich­ten Beschäf­ti­gen waren Stich­wor­te. „Der Landkreis brummt. Er ist attrak­tiv. Und er zieht Menschen von außen an. Das ist auch und gerade Deiner Arbeit zu verdan­ken, lieber Heiko. Du hinter­lässt deinem Nachfol­ger Mario Glaser also ein gut bestell­tes Feld. Und so gehört es sich auch in Oberschwa­ben“, so die Staatsrätin.

Josef Weber, verlieh als 3. Stell­ver­tre­ten­der Vorsit­zen­der des Kreis­tags die Verdienst­me­dail­le des Landkrei­ses an Landrat Dr. Heiko Schmid. Er ging in seiner Rede auf die Zusam­men­ar­beit von Dr. Schmid mit dem Kreis­tag ein und wie er den Landkreis geprägt habe. Deshalb habe der Kreis­tag einstim­mig beschlos­sen, dass Landrat Dr. Heiko Schmid die Verdienst­me­dail­le erhal­ten soll. Josef Weber zitier­te dabei aus dem Beschluss des Kreis­tags: „Es war Herrn Landrat Dr. Heiko Schmid stets ein Bedürf­nis, die Inter­es­sen der unteren staat­li­chen Verwal­tungs­be­hör­de mit den kommu­na­len Inter­es­sen des Landkrei­ses sowie seiner Städte und Gemein­den bestmög­lich in Einklang zu bringen. Pragma­ti­sche und unbüro­kra­ti­sche Lösun­gen im Dialog zwischen den Kommu­nen einer­seits und den Bürge­rin­nen und Bürgern anderer­seits zu finden, standen bei ihm stets im Vorder­grund. Sein Ziel war es, den Landkreis voran­zu­brin­gen, um die Heraus­for­de­run­gen der Gegen­wart aber auch der Zukunft angemes­sen meistern zu können. Das ist aus meiner Sicht sehr gut gelun­gen.“ Unter großem Applaus steck­te Josef Weber Dr. Heiko Schmid die Verdienst­me­dail­le an. Dabei bedank­te sich Weber auch bei der Ehefrau und der Familie von Landrat Dr. Schmid.

Die drei Perso­nal­rats­vor­sit­zen­den Franzis­ka Buck, Gabrie­le Lott und Sibyl­le Mahlen­brei, die während der Zeit von Landrat Dr. Heiko Schmid die Geschi­cke des Perso­nal­rats führten, wünsch­ten im gemein­sa­men Grußwort dem Landrat ebenso alles Gute für den Ruhestand, wie auch Werner Krug in seinem Lied, das er Dr. Heiko Schmid gedich­tet hatte. 

In seiner Dankes­re­de ließ Dr. Heiko Schmid seine 16 Jahre Amtszeit nochmals Revue passie­ren und skizzier­te, wie sich der Landkreis in dieser Zeit entwi­ckelt hat. Er beton­te dabei die guten Entwick­lun­gen, dass man schul­den­frei sei und gut durch die verschie­de­nen Krisen der Zeit manövriert ist. Er zeigte sich sicht­lich stolz, aber auch dankbar im Blick auf das Erreich­te: Er nannte dabei die Beispie­le Schul­ent­wick­lung, Straßen­bau, wie die Nordwest-Umfah­rung von Biber­ach, den geplan­ten B 30 Aufstieg oder die B 312 Ortsum­fah­rung Ringschnait Ochsen­hau­sen, Erlen­moos, Edenba­chen und den Ausbau der Radwe­ge. Auch beim Klima­schutz sei der Landkreis an sich gut unter­wegs. Gleich­zei­tig sprach er aber auch Nachdenk­li­ches an, dass das Wachs­tum der Region an seine Grenzen stoße: „Immer größe­re Flächen­kon­flik­te treten zu Tage: Landwirt­schaft­li­che Nutzung, Energie­er­zeu­gung, ungebro­che­ne Nachfra­ge nach Bauland – privat wie gewerb­lich – und Verkehrs­flä­chen, anderer­seits dringend benötig­te Ausgleichs­flä­chen, Natur­schutz­be­lan­ge usw“ so der Landrat und er appel­lier­te weiter: „Die letzten Jahre haben uns allen klar gemacht: Wir müssen und wollen bei uns ganz konkret noch deutlich mehr für den Klima­schutz tun.“ 

Landrat Dr. Heiko Schmid endete nach seinem Dank an alle Wegge­fähr­tin­nen und Wegge­fähr­ten, insbe­son­de­re seiner Familie etwas scherz­haft mit einem Zitat von Loriot: „Entschul­di­ge, das ist mein erster Ruhestand. Ich übe noch.“ Dankeschön!

Den feier­li­chen Abschluss bilde­te der große Zapfen­streich der Bürger­wehr Mittel­bi­ber­ach im Klosterhof. 

16 Jahre lang war Dr. Heiko Schmid Landrat von Biber­ach. Im Dezem­ber 2021 kündig­te er an, nicht mehr für das Amt zu kandi­die­ren. Am 26. Juli dieses Jahres wurde Mario Glaser zu seinem Nachfol­ger gewählt. Dieser übernimmt am 17. Oktober das Amt und wird am 3. Novem­ber offizi­ell vereidigt.