TUTTLINGEN — Angesichts der steigenden Zahl der an Corona-Infizierten und deren Kontaktpersonen steht auch das Gesundheitsamt Tuttlingen kurz vor seiner Belastungsgrenze.
„Die Infektionslage wird zunehmend diffuser und nicht alle Fälle sind mehr zuzuordnen“, erklärt Landrat Stefan Bär den inzwischen eingeleiteten Schritt, die Bundeswehr um Hilfe zu ersuchen. Der Antrag ist gestellt und schon am Dienstag, 3. November sollen sechs Bundeswehrsoldaten für voraussichtlich sechs Wochen entsandt werden, um die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes an sieben Tagen die Woche zu unterstützten. Schwerpunkte hierbei sind die telefonische Kontaktpersonen-Nachverfolgung sowie deren Dokumentation.
Im vergangenen Monat haben sich die Corona-Zahlen im Landkreis Tuttlingen vervielfacht. Waren es am 29. September noch 307 Neuzugänge in ganz Baden-Württemberg, so sind es am 29. Oktober bereits 2.402 Neuzugänge. Stationär und nicht beatmet wurden bis zum 29. September 227 Patienten, Stand heute sind es 846. Am 29. September wurden 40 Patienten in ganz Baden-Württemberg beatmet, heute sind es 105. „Wir sind erleichtert, dass der Landkreis Tuttlingen bislang noch unterdurchschnittlich durch weitere Corona-Infizierte belastet ist, aber wir dürfen uns auch nicht auf der Insel der Glückseligen wähnen“, zeigt der Landrat sich besorgt. „Inzwischen wissen wir, dass die positiven Fälle über unsere Kreisgrenzen hinaus ihre Wirkung entfalten“, so Bär weiter.