LEUTKIRCH — In der zweiten Wahlpe­ri­ode ist die 56-jähri­ge Muhte­rem Aras, Politi­ke­rin der Partei Bündnis 90/Die Grünen, Präsi­den­tin des baden-württem­ber­gi­schen Landtags. Am Montag, 27. Juni, ist sie Gast beim 208. Talk im Bock in der Leutkir­cher Festhal­le. Es moderiert Karl-Anton Maucher. Die Halle ist ab 18.30 Uhr geöff­net. Der Eintritt ist frei.

Muhte­rem Aras ist das erste Mitglied ihrer Partei, das einem Landes­par­la­ment vorsteht und – ganz neben­bei – auch die erste Frau auf dieser Positi­on im baden-württem­ber­gi­schen Landtag. 2011 war sie als Stimmen­kö­ni­gin ihrer Partei ins Landes­par­la­ment einge­zo­gen, nachdem sie in ihrem Wahlkreis Stutt­gart I das Direkt­man­dat mit einem Stimmen­an­teil von 42,5 Prozent gewon­nen hatte. Dieses Ergeb­nis bestä­tig­te sie bei den Landtags­wah­len 2016 (42,4) und 2021 (44,8) eindrucks­voll. Ihr politi­sches Talent hatte Muhte­rem Aras zunächst in der Kommu­nal­po­li­tik gezeigt. Seit 1999 saß sie im Gemein­de­rat der Landes­haupt­stadt, von 2007 bis 2011 als Frakti­ons­vor­sit­zen­de ihrer Partei. Gemein­sam mit Werner Wölfle machte sie die Grünen erstmals in einem deutschen Großstadt­par­la­ment zur größten Frakti­on – mitten im damals noch schwarz-gelb regier­ten Baden-Württem­berg mit MP Günther Oettinger.

Muhte­rem Aras verbrach­te prägen­de Kindheits- und Jugend­ta­ge in Filder­stadt. Sie war mit ihrer Mutter und ihren Geschwis­tern als Zwölf­jäh­ri­ge aus der ostana­to­li­schen Ortschaft Elmaa­gac auf die Fildern gekom­men, wo ihr Vater bereits seit einiger Zeit lebte und arbei­tet. Sie absol­vier­te zunächst die Haupt­schu­le, machte dann aber noch das Abitur, studier­te Wirtschafts­wis­sen­schaf­ten an der Univer­si­tät Hohen­heim und gründe­te eine Steuer­be­ra­tungs-Kanzlei. Sie ist verhei­ra­tet und Mutter zweier Kinder.

Über das Aufwach­sen in Anato­li­en und Filder­stadt, ihre Politi­sie­rung, die Anfän­ge und den Verlauf ihrer kommu­nal- und landes­po­li­ti­schen Karrie­re, über Heimat, Herkunft, Integra­ti­on und Identität(en), über Möglich­kei­ten politi­scher Teilha­be für zugewan­der­te Menschen, über ihr Leben als Stutt­gar­ter Alevi­tin, Anfein­dun­gen und ihre Rolle im Landtag und in ihrer Partei spricht Talk-im Bock-Modera­tor Karl-Anton Maucher mit der Landtagspräsidentin.

Eintritt: frei. Musik: Just Friends

Der Talk im Bock
Montag, 8. Oktober 2001 – der erste Talk im Bock: Zu Gast bei Talk im Bock-Erfin­der Bernd Dassel im Bocksaal war Dr. Willi Steul. Das Thema: „Terro­ris­ten und Taliban“. Dieser Abend war der Auftakt einer Erfolgs­ge­schich­te, die ihres­glei­chen sucht. Talk im Bock, kurz TiB genannt, bietet Gesprä­che, die unter die Haut gehen. Mit Gästen, die etwas zu sagen haben. Philipp Lahm war zu Gast, aber auch der Astro­naut Thomas Reiter, der späte­re Bundes­prä­si­dent Joachim Gauck, Bundes­fi­nanz­mi­nis­ter a. D. Theo Waigel, aber auch Jorge Gonza­les, Claudia Roth, Gerlin­de Kalten­brun­ner, Jörg Pilawa, Manfred Lück und Wetter­mann Sven Plöger (um nur einige zu nennen). Der Eintritt ist frei, es werden aber Spenden gesam­melt. Geld, das an sozia­le Projek­te weiter­ge­reicht wird. Wohin die Spende eines Abends hinge­hen soll, entschei­det der jewei­li­ge Talk-Gast. Bis 2012 war Bernd Dassel allei­ni­ger Modera­tor der Veran­stal­tung. Es folgte der freie Journa­list Raimund Haser. Als Haser 2015 in die Landes­po­li­tik wechsel­te, übernahm das Modera­to­ren-Duo Andre­as Müller und Jasmin Off, seit 2017 unter­stützt von vhs-Leiter Karl-Anton Maucher. Nach dem Rückzug von Müller und Off und dem Tode Bernd Dassels 2016 moderie­ren Maucher und der freie Journa­list Joachim Rogosch die Talk-Reihe. Zu ihnen gesell­te sich 2022 die langjäh­ri­ge stern-Repor­te­rin Nina Poelchau. In 207 Veran­stal­tun­gen wurden seit 2001 beim Talk im Bock knapp 625.000 Euro an Spenden gesam­melt und weltweit an sozia­le Projek­te verteilt. Seit 2001 dabei: Die Jazz-Band Just Friends. Die Veran­stal­tung läuft in der Regie der Volks­hoch­schu­le Leutkirch e. V. und wird getra­gen von örtli­chen Sponsoren.

Alle Termi­ne, Hinter­grün­de, Gäste­lis­te, Infos und mehr auf der Homepage: www.talkimbock.de