FRIEDRICHSHAFEN — Viel diskutiert und gefordert sind derzeit Luftreinigungsgeräte und CO2-Melder für Kitas und Schulen. Allerdings empfehlen die Bundes- und Landesbehörden als erste und wichtigste Maßnahme weiterhin das regelmäßige Lüften, wenn möglich vor allem Querlüften. Für bestimmte Räume, etwa Mensaräume in Schulen, hat die Stadt nun als ergänzende Maßnahme Luftreinigungsgeräte beschafft, die ab dieser Woche im Einsatz sind. CO2-Melder stehen den Schulen und städtischen Kitas bereits seit einigen Wochen zur Verfügung.
„Raumlufthygiene hat in der Corona-Pandemie natürlich einen besonders hohen Stellenwert und steht im Fokus und in der Diskussion“, sagt Bürgermeister Andreas Köster, in dessen Dezernat die Verantwortung für Schulen und Kitas liegt. „Und natürlich nehmen wir die Rückmeldungen aus Schulen und Kitas, von Eltern, Lehrkräften und Betreuungspersonal sehr ernst.“ Gleichzeitig folge die Stadt den Vorgaben und Empfehlungen des Landes und des Bundes: Die Stadt als Träger der städtischen Kitas und Schulen orientiert sich bei der Erstellung und Umsetzung der Hygienekonzepte an der jeweils gültigen Corona-Verordnung des Kultusministeriums, dessen weiteren Empfehlungen sowie den Empfehlungen des Landesgesundheitsamtes und des Umweltbundesamtes – die das regelmäßige und richtige Lüften als zentrale Maßnahme bewerten.
Dennoch hat die Stadt nun für alle städtischen Kitas und Schulen sogenannte CO2-Melder und für bestimmte Räume auch Lüftungsanlagen als ergänzende Maßnahme beschafft: Schulen und Kitas erhalten je einen CO2-Melder, der flexibel in unterschiedlichen Räumen eingesetzt und einfach weitergegeben werden kann. Die kleinen Geräte zeigen zwar nicht die Virenbelastung in der Luft an, aber sie sind ein guter Zeiger für „verbrauchte“ Luft: Wenn zu viel Kohlendioxid (CO2) in der Luft ist, dann ist es höchste Zeit zu lüften. Der Effekt der CO2-Melder, die mit dem Ampelsystem grün-gelb-rot arbeiten, ist also vor allem ein pädagogischer: Die Nutzer sollen mit Hilfe der Geräte lernen, wann üblicherweise das Fenster und am besten auch die Tür aufgehen sollten, um zu lüften. „Wir wollen nun an Schulen und Kitas sehen, ob die Geräte hilfreich sind – und ermuntern die Nutzer ausdrücklich, die Geräte in verschiedenen Räumen zu testen und uns Rückmeldung zu geben, ob sie sinnvoll sind“, sagt Bürgermeister Köster.
Ob darüber hinaus mobile Luftreiniger eine Lösung für Schulen und Kitas sind, wird derzeit viel diskutiert. Das Umweltbundesamt schreibt dazu in einer Handreichung zum richtigen Lüften in Schulen: „Mobile Luftreinigungsgeräte sind nicht als Ersatz, sondern allenfalls als Ergänzung zum aktiven Lüften geeignet und wenn organisatorische Maßnahmen wie zum Beispiel eine Verringerung der Personenanzahl oder größere Abstände nicht realisierbar sind.“ In einer aktuellen Pressemitteilung vom 17. November betont das Umweltbundesamt erneut: „Mobile Luftreiniger wälzen die Raumluft lediglich um und ersetzen nicht die notwendige Zufuhr von Außenluft. Deshalb sollte jede Lüftungsmöglichkeit auch beim Einsatz von Luftreinigern weiter genutzt werden.“
Die Experten-Empfehlung und eine Prüfung der Räume an Schulen und Kitas hat die Stadt dazu bewogen, für den Einsatz in bestimmten Räumen Lüftungsanlagen zu beschaffen, an Schulen sind das insbesondere die Mensen: Hier nutzen täglich viele Schülerinnen und Schüler die Räume in sehr kurzer Zeit, die Möglichkeiten zum schnellen Luftaustausch sind unterschiedlich gut. Daher hat die Stadt für elf Schulen jeweils zwei Luftreinigungsgeräte bestellt: Merianschule, Karl-Maybach-Gymnasium, Graf-Zeppelin-Gym