STUTTGART (dpa) — Die Corona-Fallzah­len im Südwes­ten steigen deutlich. Nun wurde ein wichti­ger Schwel­len­wert bei der Belegung der Inten­siv­bet­ten mit Covid-Patien­ten wieder­holt überschrit­ten. Mit Auswir­kun­gen vor allem für Ungeimpfte.

In Baden-Württem­berg tritt am Mittwoch die Corona-Warnstu­fe in Kraft. Die Zahl der Covid-19-Patien­ten auf Inten­siv­sta­tio­nen hat heute den zweiten Werktag in Folge den Wert von 250 überschrit­ten, wie eine Spreche­rin des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums in Stutt­gart mitteilte.

Damit gelten künftig wieder stren­ge­re Regeln vor allem für Ungeimpf­te. Die erste kriti­sche Marke sei erreicht, die Lage in den Kranken­häu­sern angespannt, teilte Gesund­heits­mi­nis­ter Manne Lucha (Grüne) am Diens­tag mit. «Wir erleben derzeit eine Pande­mie der Ungeimpf­ten. Das sehen wir nicht nur an den getrennt ausge­wie­se­nen Inzidenz-Werten, sondern auch auf den Inten­siv­sta­tio­nen.» Dort lägen fast ausnahms­los nicht-geimpf­te Patien­tin­nen und Patien­ten mit einem schwe­ren Verlauf, so Lucha. Es sei deshalb klar, dass man mit den Einschrän­kun­gen bei den Nicht-Geimpf­ten anset­zen müsse. «Sie sind Treiber der Pande­mie und sorgen für die Belas­tung des Gesund­heits­sys­tems», teilte der Gesund­heits­mi­nis­ter mit.

Für Ungeimpf­te bedeu­tet die Warnstu­fe wieder umfas­sen­de­re Testpflich­ten sowie die Rückkehr von Kontakt­be­schrän­kun­gen. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss künftig bei zahlrei­chen Freizeit­ak­ti­vi­tä­ten in geschlos­se­nen Räumen etwa im Restau­rant, Kino oder Schwimm­bad einen PCR-Test vorwei­sen. Ein Schnell­test reicht dann nicht mehr aus.

Zudem sehen die stren­ge­ren Regeln wieder eine Kontakt­be­schrän­kung auf einen Haushalt und fünf weite­re Perso­nen vor. Geimpf­te und Genese sowie Menschen, die sich aus medizi­ni­schen Gründen nicht impfen lassen können, sind ausge­nom­men. Auch Kinder und Jugend­li­che bis 17 Jahre zählen nicht dazu.