FRIEDRICHSHAFEN — Der VfB Fried­richs­ha­fen hat seinen ersten Match­ball nicht verwan­deln können. Das Team von Cheftrai­ner Mark Lebedew unter­lag im dritten Final­spiel vor 5500 Zuschau­ern den Berlin Recycling Volleys in der Max-Schme­ling-Halle mit 0:3 (23:25, 25:27, 17:25). Der amtie­ren­de Meister setzte den Pokal­sie­ger vor allem mit dem Aufschlag unter Druck. Fried­richs­ha­fen kam selten dazu, vom eigenen starken Block­spiel zu profi­tie­ren. In der „best-of-five“-Serie liegen die Häfler nun weiter mit 2:1 in Führung und haben am kommen­den Mittwoch in eigener Halle (27. April, 20 Uhr) erneut die Chance, die Meister­schaft klarzumachen.

Eigent­lich lief alles wie gewohnt. Berlin starte­te deutlich besser in die Partie. Wie von Mark Lebedew erwar­tet, schal­te­te das Team von der Spree vor allem im Service einen Gang höher. Benja­min Patch erarbei­te­te sich mit dem Service das erste Break (5:7) und Timothee Carle setzte ebenfalls einen Aufschlag­punkt oben drauf (7:11). Fried­richs­ha­fen musste sich langsam heran­ar­bei­ten. Erst block­te Simon Hirsch sein Berli­ner Pendant Benja­min Patch (11:12), dann legte Daniel Muniz mit dem Ass nach (12:12).

Dejan Vincic zauber­te ein Zuspiel auf Hirsch von der anderen Netzsei­te (17:17) und Patch schick­te seinen Angriff zur Häfler Führung in die Wolken (18:17). Es blieb aller­dings eng in Satz Nummer eins. Viel Risiko im Aufschlag wurde zuerst auf beiden Seiten nicht belohnt (22:21, 22:22) und Vicen­tin, bis dato wenig einge­setzt über Außen, machte den Punkt (23:22). Nehemi­ah Mote egali­sier­te den Spiel­stand aller­dings direkt (23:23) und schick­te Patch an die Linie. Der US-Ameri­ka­ner behielt die Nerven und servier­te das Ass (23:24). Mit einem weite­ren holte er Berlin den Satz (23:25).

Der zweite Satz war dann ein Spiegel­bild des ersten. Wieder schlug Berlin stark auf und brach­te die in Spiel zwei noch starke Annah­me der Häfler ins Wanken. Als Hirsch einen Notball nur noch in den Block von Ruben Schott setzen konnte, war Berlin mit 11:7 enteilt. Und auch jetzt halfen den Häflern Ass und Block, dranzu­blei­ben (12:13). Erneut ging es Kopf an Kopf in die Crunch Time, weil Fried­richs­ha­fen eine Chall­enge gewann (17:19) und Hirsch sich bei Schott revan­chier­te (23:23). Aller­dings hatte auch in diesem Fall Berlin den länge­ren Atem. Georg Klein kam durch die Mitte zum Satzball (25:26), dann bekam Fried­richs­ha­fen den Ball nicht auf den Boden. Carle bedank­te sich aus dem Hinter­feld (25:27).

Anders als noch beim ersten Final­spiel, bei dem die Häfler einen 0:2 Satzrück­stand noch drehten, hingen nun ein wenig die Köpfe. Wie in den ersten beiden Durch­gän­gen führte Berlin wieder schnell mit 11:7. Mark Lebedew reagier­te und brach­te mit Andri Aganits, Stefan Thiel und Lukas Maase und später Ben-Simon Bonin frische Kräfte. Es blieb trotz­dem bei der Berli­ner Dominanz. Sergey Grankin übernahm zum Ende sogar den Part, der eigent­lich bislang den Häflern ganz gut stand. Der Russe block­te Muniz gleich zwei Mal in Folge (14:20, 14:21). Grankin servier­te sich den Match­ball zurecht (17:24). Cody Kessel machte schließ­lich den Deckel drauf (17:25).

„Es war klar, dass Berlin zu Hause großen Druck machen würde“, sagt VfB-Cheftrai­ner Mark Lebedew nach der Nieder­la­ge. „Uns hat heute ein wenig der Biss gefehlt und wir haben zugelas­sen, dass Berlin das Spiel bestimmt. Die Chancen zu Breaks, die wir bekom­men haben, konnten wir nicht nutzen. Das werden wir am Mittwoch vor heimi­scher Kulis­se wieder anders machen.“