BIBERACH — Mehr bio-regionale Lebensmittel für eine nachhaltige, gesundheitsfördernde und genussvolle Ernährung: Dieses Ziel wird im Rahmen des Pilotprojektes „Bio in der Gemeinschaftsverpflegung in Bio-Musterregionen“ in einzelnen Einrichtungen der Landkreise Biberach und Ravensburg zukünftig umgesetzt. Die Großküchen und Kantinen dieser Einrichtungen sollen innerhalb der nächsten anderthalb Jahre Bio- und DGE-zertifiziert werden. Dabei erhalten sie Unterstützung durch das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) sowie die Bio-Musterregionen Biberach und Ravensburg.
Bei den Einrichtungen handelt es sich um Betriebskantinen, Schulen, Pflegeheime oder Catering-Anbieter. „Wir freuen uns, dass das Projekt auf großes Interesse unterschiedlicher Einrichtungen der regionalen Gemeinschaftsverpflegung stieß und blicken gespannt auf die gemeinsame Projektlaufzeit“, erläutert Carola Brumm, Regionalmanagerin der Bio-Musterregion Biberach.
Aus der Bio-Musterregion Biberach haben sich die St. Elisabeth Stiftung, das Kreisberufsschulzentrum Biberach mit dem Regadi-Betriebscatering, die Catering Lerch GmbH mit der Betriebskantine der Firma Handtmann sowie die Liebherr Hydraulikbagger GmbH erfolgreich um die Teilnahme am Projekt beworben. In der Bio-Musterregion Ravensburg dürfen die Stiftung KBZO mit dem Kindergarten Wirbelwind, die Zieglerschen Neulandküche mit dem Hör- und Sprachenzentrum sowie die Schattmaier Gastronomie mit dem Kindergarten Bienenstock am Projekt teilnehmen.
Das Pilotprojekt zielt darauf ab, die Großküchen mittels mehrerer Coachings und Netzwerkveranstaltungen über die Möglichkeiten des Einsatzes von bio-regionalen Produkten in ihren Küchen aufzuklären. Am Ende stehen für die Betriebe die Bio- und DGE-Zertifizierungen an, bei denen sie durch das MLR gefördert werden. „Ein wichtiger Bestandteil und langfristiges Ziel des Projektes ist der Aufbau nachhaltiger regionaler Wertschöpfungsketten in der Außer-Haus-Verpflegung“, erläutert Katharina Eckel, Regionalmanagerin der Bio-Musterregion Ravensburg. Dafür seien auch die Netzwerkbildung und der Erfahrungsaustausch mit den anderen Einrichtungen eine wichtige Aufgabe. Bei der Auftaktveranstaltung, die bereits Ende Juli online stattfand, lernten sich die Verantwortlichen der Küchen kennen. Neben Biberach in Kooperation mit Ravensburg sind in der zweiten Runde auch die Bio-Musterregionen Enzkreis sowie Hohenlohe in Kooperation mit dem Neckar-Odenwaldkreis mit dabei. Aus der ersten Bewerbungsrunde werden weiterhin Küchen aus den Bio-Musterregionen Bodensee, Freiburg und Heidenheim plus begleitet und unterstützt.
Die Landkreise Biberach und Ravensburg weisen bereits stabile Strukturen in der Gemeinschaftsverpflegung auf. Durch überregionale Weiterbildungsformate und Projekte wie das des MLRs sollen zukünftig Synergieeffekte erzeugt und regionale Produktions‑, Verarbeitungs- und Lieferstrukturen gestärkt werden. Das Pilotprojekt „Bio in der Gemeinschaftsverpflegung in Bio-Musterregionen“ entspricht einer Maßnahme des Aktionsplans „Bio aus Baden-Württemberg“, die eine Steigerung des ökologischen Landbaus vorsieht. Die Variable „Regionalität“ spielt dabei eine wichtige Rolle, denn die Lebensmittel sollen nicht von weit her, sondern fair und regional bezogen werden. So können nicht nur die heimische Wertschöpfung gesteigert und die Umwelt durch kurze Wege geschont werden, sondern den Konsumenten Transparenz über die Herkunft und Herstellungsweise der Produkte vermittelt werden.
Weitere Informationen zum Thema „Bio in der Gemeinschaftsverpflegung“ oder zum Förderprojekt des Landes gibt es online unter
www.biomusterregionen-bw.de/BioGV