WIEN (dpa) — In Öster­reich überlegt die Regie­rung nach Infor­ma­tio­nen der Nachrich­ten­agen­tur APA regio­na­le weite­re Öffnungs­schrit­te. Demnach könnte es zu Locke­run­gen im Bundes­land Vorarl­berg kommen, das eine vergleichs­wei­se niedri­ge Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuin­fek­tio­nen mit dem Corona­vi­rus hat und an Bayern grenzt. Nach einem Bericht der «Vorarl­ber­ger Nachrich­ten» warb Landes­chef Markus Wallner bei Bundes­kanz­ler Sebas­ti­an Kurz (ÖVP) und Gesund­heits­mi­nis­ter Rudolf Anscho­ber (Grüne) für Öffnungs­schrit­te in Gastro­no­mie, Kultur und Sport. Die Regie­rung will nach Treffen mit Exper­ten und den Minis­ter­prä­si­den­ten am späten Nachmit­tag offizi­ell informieren.

Inter­es­sant dürfte dabei sein, ob die Sieben-Tage-Inzidenz wieder eine größe­re Rolle spielt. Bei der Öffnung aller Geschäf­te am 8. Febru­ar hatte sich die Regie­rung über ihr eigenes Wunsch­ziel von 50 Fällen pro 100 000 Einwoh­ner inner­halb von sieben Tagen noch ohne Weite­res hinweg­ge­setzt. In Öster­reich insge­samt ist dieser Wert seit Anfang Febru­ar von etwas mehr als 100 auf jetzt 160 gestiegen.

Kurz selbst hatte nicht zuletzt auf millio­nen­fa­che Tests gesetzt, um das Infek­ti­ons­ge­sche­hen unter Kontrol­le zu bringen. In Öster­reich sind seit Montag in den Apothe­ken nun auch kosten­lo­se Selbst­tests für zu Hause erhält­lich. Sie sind als persön­li­cher Check gedacht, aber keine Zugangs­be­rech­ti­gung zum Beispiel für den Besuch von Friseu­ren. Die Lage in den Klini­ken und deren Inten­siv­sta­tio­nen blieb bis in die jüngs­ten Tage weitge­hend stabil.

Der Druck aus Teilen der Politik und Wirtschaft für eine Öffnung der Gastro­no­mie und Hotel­le­rie mitsamt Sicher­heits­kon­zept ist weiter spürbar. Auch dringen einige Landes­chefs auf bundes­weit einheit­li­che Lösun­gen. Am Montag wurden in Öster­reich 1409 Neuin­fek­tio­nen binnen eines Tages gezählt. Das würde — unter Berück­sich­ti­gung der Zahl der Einwoh­ner — rund 10 000 Fällen in Deutsch­land entsprechen.