SALEM (dpa/lsw) — Ende der Siebzi­ger­jah­re war der Weißstorch fast aus Baden-Württem­berg verschwun­den. Seitdem hat sich der Bestand wieder erholt — auch dank einer Stati­on am Boden­see. Die wird nun wieder größer.

Die Storchen­ko­lo­nie am Affen­berg Salem hat Nachwuchs bekom­men. Man gehe davon aus, dass bei etwa einem Drittel der 50 brüten­den Paare schon Junge geschlüpft seien, sagte eine Spreche­rin des Tierparks im Boden­see­kreis. «Die genaue Anzahl der geschlüpf­ten Jungstör­che ist kaum zu ermit­teln, da wir nicht in jeden Horst Einblick haben.» In guten Jahren würden pro Storchen­paar etwa drei bis vier Jungtie­re überleben.

Ende der Siebzi­ger­jah­re war der Weißstorch mit nur 15 Brutpaa­ren in Baden-Württem­berg fast aus dem Südwes­ten verschwun­den. Im Jahr 1978 begann am Affen­berg eine Wieder­an­sied­lung der Zugvö­gel. Seitdem habe sich die Popula­ti­on «sehr positiv entwi­ckelt», sagte eine Spreche­rin des Tierparks. In den vergan­ge­nen vier Jahren seien sechs neue Brutpaa­re dazuge­kom­men. Nach Angaben des Tierparks handelt es sich um die größte freiflie­gen­de Storchen­ko­lo­nie in Süddeutschland.

Zuletzt hätten viele Störche immer mehr Zeit am Boden­see statt in einem südli­che­ren Winter­quar­tier verbracht, sagte die Spreche­rin. Wegen des Klima­wan­dels seien einige Störche zudem schon früher zurück­ge­kehrt. «In diesem Jahr waren die ersten Rückkeh­rer schon im Febru­ar wieder an den Bruthors­ten am Affen­berg», sagte die Spreche­rin. Einige Störche überwin­ter­ten zudem nicht mehr auf dem afrika­ni­schen Konti­nent, sondern in Spani­en und Südfrankreich.