OCHSENHAUSEN — Saarbrü­cken ist und bleibt ein schwie­ri­ges Pflas­ter für die TTF Liebherr Ochsen­hau­sen. Zu Hause hat man die Saarlän­der in dieser Saison zweimal geschla­gen, doch an der Saar hat man seit Jahren kein Spiel mehr gewon­nen. Diese Heraus­for­de­rung nehmen die Oberschwa­ben mit in die kommen­de Saison. 

Durch die 1:3‑Niederlage beim FCS im heuti­gen Entschei­dungs­spiel des Play-off-Halbfi­na­les verpass­ten Simon Gauzy und Kolle­gen den Sprung ins Meister­schafts­fi­na­le und beende­ten eine unter dem Strich erfolg­rei­che Saison, in der die beiden Saison­zie­le Einzug in die Play-offs und ins Final Four recht souve­rän erreicht wurden. 

Nach dem 1:3 im ersten Spiel, dem mitrei­ßen­den Erfolg am Freitag sowie der heuti­gen Nieder­la­ge hieß es in der Endab­rech­nung gegen den Champi­ons-League-Sieger aus dem Saarland 1:2. Schade, doch das Team hat alles gegeben und sich erhobe­nen Hauptes aus der Bundes­li­ga­sai­son 2022/23 verabschiedet. 

Nur Samuel Kulczy­cki konnte punkten 

Alle Matches heute gingen über vier Sätze, dreimal zuguns­ten der Saarlän­der, während nur Samuel Kulczy­cki gegen den Belgi­er Cedric Nuytinck zum zwischen­zeit­li­chen 1:2 punkten konnte. Überhaupt war Positi­on drei in den Play-offs die Parade­po­si­ti­on der TTF, da wurden alle Matches gewon­nen. Aller­dings war es gegen Darko Jorgic und vor allem den unbesieg­ten Patrick Franzis­ka erwar­tungs­ge­mäß für jeden TTF-Spieler extrem schwer. Nur Simon Gauzy konnte das im zweiten Spiel durch­bre­chen und Jorgic schla­gen – insge­samt aber ein kleiner Tick zu wenig für den ganz großen Coup. Heute in der Joachim-Deckarm-Halle mühten sich Simon Gauzy (gegen Franzis­ka) und der im Zuge einer takti­schen Varian­te überra­schend an Positi­on eins aufge­bo­te­ne Alvaro Robles (gegen Jorgic und Franzis­ka) verge­bens, mehr als jeweils ein Satzge­winn war nicht drin. Nach zwei Stunden und 45 Minuten war alles gelau­fen und Saarbrü­cken hatte das Final-Ticket gelöst. 

Ochsen­hau­ser Stimmen zum Spiel in Saarbrü­cken sowie zur Saison 2022/23

„Es war ein sehr schwie­ri­ges Match heute für uns, wie eigent­lich immer in Saarbrü­cken“, so Samuel Kulczy­cki nach der Begeg­nung. „Wir haben unser Bestes gegeben und gut gekämpft, doch mehr war für uns diesmal leider nicht drin. Der Gegner war unter dem Strich heute besser.“ Der 20-Jähri­ge fügte hinzu: „Wir sind dennoch froh, dass wir dieses Entschei­dungs­spiel erreicht haben. Es war ein tolles Gefühl und ein schönes Erleb­nis, als wir sie vorges­tern in Ochsen­hau­sen schla­gen konnten. Auch wenn wir nicht im Finale stehen, freuen wir uns, dass wir in den Play-offs und in der ganzen Saison gutes Tisch­ten­nis gezeigt haben und hoffen, dass wir beim nächs­ten Mal den Einzug ins Finale schaf­fen und das dann möglichst auch gewinnen.“ 

„Franzis­ka macht zurzeit den Unter­schied zwischen beiden Mannschaf­ten aus und hat in der Serie gegen uns 6:0 gespielt“, sagte Kristi­jan Pejino­vic. „Wir haben heute versucht, den Gegner mit unserer Aufstel­lung zu überra­schen. Simon sollte an Positi­on 2 alles in sein Einzel hinein­le­gen und dann eventu­ell nochmal im Schluss­dop­pel auftrump­fen. Es hat nicht sollen sein.“ Dennoch überwog das Positi­ve in der Bilanz des TTF-Präsi­den­ten: „Es war auch heute wieder ein sehens­wer­tes Spiel und ich bin ohne Wenn und Aber stolz auf die von uns gezeig­ten Leistun­gen, in den Play-offs sowie in der gesam­ten Saison. Es war schon eine beson­de­re Leistung, das dritte Spiel erreicht zu haben, auch wenn man dann natür­lich immer mehr möchte, wenn nur noch ein Schritt zum Einzug ins Finale fehlt.“ 

Pejino­vic fuhr fort: „Auf dem Papier sprach schon einiges für Saarbrü­cken mit dem Duo Franziska/Jorgic. Ein Match konnten wir heute wieder gewin­nen, so wie auch im ersten Spiel. Dazwi­schen unsere grandio­se Leistung beim Sieg in Ochsen­hau­sen. Glück­wunsch an Saarbrü­cken, das verdient ins Endspiel einge­zo­gen ist, aber auch ein herzli­ches Danke an unsere Mannschaft, die in dieser Saison gutes Tisch­ten­nis gezeigt hat und in Meister­schaft und Pokal im Halbfi­na­le stand! Wir haben zeigen können, dass da was gehen kann. Das stimmt mich positiv, sodass ich optimis­tisch nach vorne blicke.“ 

Pejino­vic beton­te nochmals: „Bei all den Widrig­kei­ten, die wir während der Saison zu meistern hatten, war das ein Meilen­stein für uns und ist absolut vorzeig­bar. Mein herzli­cher Dank geht auch an unsere Partner, Wegge­fähr­ten, Unter­stüt­zer, Vereins­mit­glie­der und Fans. Es war toll, wie wir während der gesam­ten Saison unter­stützt wurden und wie die Leute auch in schwie­ri­gen Spielen hinter uns gestan­den haben. Das hat auch die Spieler sehr gefreut. Nun gilt es, den Blick auf die neue Saison zu richten, auch wenn die Spieler jetzt noch eine WM und einige Turnie­re vor sich haben.“ 

Das Spiel in der Übersicht 

Patrick Franzis­ka – Simon Gauzy 3:1 (11:6, 11:7, 5:11, 11:8)

Darko Jorgic – Alvaro Robles 3:1 (11:6, 11:3, 8:11, 11:5)

Cedric Nuytinck – Samuel Kulczy­cki 1:3 (11:13, 9:11, 13:11, 6:11)

Patrick Franzis­ka – Alvaro Robles 3:1 (11:6, 12:14, 11:6, 11:7)