RAVENSBURG — Wie schon am Sonntag in Bad Nauheim konnten sich die Towerstars auch im Nachhol­spiel in Krefeld nicht für ein gutes Auswärts­spiel beloh­nen. Das noch weiter reduzier­te Team von Coach Tim Kehler kämpf­te von der ersten bis zur letzten Sekun­de hart und war gegen den Meister- und Aufstiegs­aspi­ran­ten bis auf wenige Phasen die Ton angeben­de Mannschaft, im Abschluss fehlte aber die Konsequenz. 

Auf dem Spiel­be­richts­bo­gen des Gastspiels in Krefeld stand wahrlich nicht die Bestbe­set­zung. Zu den frisch­ge­ba­cke­nen Vätern Charlie Sarault und Julian Eichin­ger, dem erkrank­ten Denis Pfaffen­gut sowie angeschla­ge­nen Nick Latta gesell­ten sich nach dem Spiel auch noch Torhü­ter Jonas Langmann sowie Josh MacDo­nald zu den Ausfäl­len. Letzte­rer hatte sich am Montag­mor­gen im Training verletzt, eine ärztli­che Abklä­rung im Verlauf der Woche muss hier weite­re Klarheit bringen. Als Backup reiste Lukas Schul­te vom Koope­ra­ti­ons­part­ner ERC Ingol­stadt kurzfris­tig in Krefeld an.

Vor 2879 Zuschau­ern in der Krefel­der Yayla-Arena starte­ten die Oberschwa­ben von Beginn an konzen­triert und selbst­be­wusst. Nach knapp 50 Sekun­den hatte Oliver Granz mit einem Schuss aus der zweiten Reihe die erste Möglich­keit. Trotz der perso­nell erfor­der­li­chen Umstel­lun­gen spiel­te das Team von Coach Tim Kehler sehr struk­tu­riert durch die neutra­le Zone, auch das Vorche­cking war effek­tiv. In der klaren Überle­gen­heit wurde von Minute zu Minute auch die Quali­tät der Chancen höher. Beispiels­wei­se in der 12. Minute, als Robbie Czarnik das gegne­ri­sche Tor umkurv­te oder drei Minuten später bei einer Einzel­ak­ti­on von Kapitän Sam Herr.

Bis zur 17. Minute ließen die Oberschwa­ben auf das von Jonas Stett­mer gehüte­te Tor so gut wie nichts durch, dann aller­dings reich­te eine zu späte Abstim­mung in der eigenen Zone und Leon Nieder­ber­ger traf mit einem platzier­ten Handge­lenk­schuss zum 1:0 für Krefeld. Noch in der gleichen Spiel­mi­nu­te eröff­ne­te sich für die Towerstars die Chance auf den Ausgleich in Form einer gegne­ri­schen Straf­zeit. Krefeld offen­bar­te jedoch keine Passwe­ge auf den jeweils freien Mann und mit Distanz­schüs­sen war Sergei Belov zwischen den Pfosten der Pingui­ne nicht zu überwin­den. Ein Power­play konnten die Ravens­bur­ger Cracks auch kurz nach Beginn des zweiten Abschnitts aufzie­hen, leider blieb auch dieses ungenutzt. Auch so waren die Towerstars die weitge­hend agile­re Mannschaft, zum Manko wurde aller­dings die Chancen­ver­wer­tung. So schei­ter­ten in der 33. Minute Max Hadra­schek und Marvin Feigl bei einem 2 gegen 1 Konter. Auf der Gegen­sei­te hatte Krefeld zwar deutlich mehr Torschüs­se als noch im ersten Abschnitt, auf Jonas Stett­mer und die Defen­si­ve war jedoch Verlass. Bitter gestal­te­te sich jedoch die 38. Minute. Nach einem Puckver­lust war die Rückwärts­be­we­gung in der neutra­len Zone etwas zu träge, den sich resul­tie­ren­den 2 gegen 1 Konter verwan­del­te Zach Magwood sicher zum 2:0.

Auch zum Schluss­ab­schnitt kam ein zielstre­bi­ges Ravens­bur­ger Team aus der Kabine, aufgrund der auf beiden Seiten nachlas­sen­den Kräfte wirkte die Partie jedoch etwas zerfah­re­ner und die Pässe wurden nicht mehr so präzi­se gespielt. Dennoch waren die Towerstars nahe am hochver­dien­ten Anschluss­tref­fer dran, der wollte aller­dings nicht fallen. Da die Towerstars jetzt noch tiefer aufrück­ten, eröff­ne­ten sich auf der Gegen­sei­te verstärkt Konter­chan­cen. Gleich zweimal kurz hinter­ein­an­der konnte sich da Jonas Stett­mer als Sieger der 1 gegen 1 Duelle auszeich­nen. Zum dritten Mal geschla­gen war er aller­dings drei Minuten vor Ende des Spiels. Krefeld setzte sich in der Ravens­bur­ger Zone fest und als die Abwehr den Puck nicht aus der Gefah­ren­zo­ne bringen konnte, besorg­te Dennis Miller mit dem 3:0 die Vorent­schei­dung. Doch auch jetzt steck­ten die Oberschwa­ben noch nicht auf. Als es gegen Dominik Tiffels eine Minute später eine Straf­zeit setzte, drück­te Max Hadra­schek einen Nachschuss zum 3:1 über die Linie. Noch waren 42 Sekun­den auf der Uhr und Towerstars Coach Tim Kehler ließ auch beim Anspiel­bul­ly den Torhü­ter auf der Bank. Die Oberschwa­ben kamen jedoch nicht in kontrol­lier­ten Puckbe­sitz und Zach Magwood machte mit dem 4:1 ins verwais­te Ravens­burg Tor dann alles klar.

„Wir hätten mit unserem reduzier­ten Kader heute ein absolut perfek­tes Spiel für einen Sieg gebraucht“, sagte Towerstars Coach Tim Kehler nach dem Spiel und lobte sein Team vor allem aus defen­si­ver Sicht. „Auch unsere jungen Spieler haben eine super Leistung gezeigt und alles gegeben. Leider haben wir nicht genügend Druck auf das gegne­ri­sche Tor gemacht, um einen starken Torhü­ter zu überwin­den“, ergänz­te er. Sein Krefel­der Kolle­ge und frühe­rer Towerstars Coach Peter Draisaitl zeigte sich zufrie­den, wie sein Team einen Weg gefun­den hat, das Spiel zu gewin­nen, räumte aber ein: „Ich glaube nicht, dass wir das besse­re Team waren.“