HALLSTADT (dpa/lby) — Im Werk des Reifen­her­stel­lers Miche­lin in Hallstadt (Landkreis Bamberg) ist am Donners­tag der letzte Reifen produ­ziert worden. «Die Maschi­nen wurden alle abgeschal­tet», sagte eine Spreche­rin des Unter­neh­mens. Die Mitar­bei­ter hätten den Moment per Livestream verfolgt, eine Abschieds­fei­er sei wegen der Corona-Krise nicht möglich gewesen. Zuvor hatte der Bayeri­sche Rundfunk darüber berichtet.

Miche­lin hatte im Septem­ber 2019 mitge­teilt, dass die Fabrik mit etwa 860 Mitar­bei­tern geschlos­sen wird. Grund sei die sinken­de Nachfra­ge nach 16-Zoll-Reifen, die dort haupt­säch­lich produ­ziert wurden.

Ein Sozial­plan soll die Beschäf­tig­ten bis Ende 2022 finan­zi­ell absichern. Rund 200 Mitar­bei­ter hätten schon einen neuen Job gefun­den, bestä­ti­ge die Spreche­rin. 65 Angestell­te würden auf dem Werks­ge­län­de weiter Arbeit finden.

Auf rund 88 000 Quadrat­me­tern soll dort ein Wissen­schafts­park mit Partnern aus der Wirtschaft, Wissen­schaft und Politik entste­hen. Ziel sei es, Mobili­täts­kon­zep­te, Antriebs­sys­te­me und grüne Spitzen­tech­no­lo­gien zu entwickeln.

«Im geplan­ten Clean­tech Innova­ti­on Parc Bamberg sollen führen­de Forschungs­ein­rich­tun­gen und Automo­bil­zu­lie­fe­rer sowie Clean­tech-Unter­neh­men zu einem nachhal­ti­gen Ökosys­tem heran­wach­sen», erklär­te Anish Taneja, Präsi­dent der Miche­lin Region Europa Nord.