BIBERACH — Außergewöhnlichen Besuch bekam der Rettungshundezug des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Orsenhausen-Biberach am Samstagnachmittag: Bundestagsabgeordneter Martin Gerster (SPD) besuchte mit Sohn Philip die Mitglieder des Rettungshundezugs, um die Arbeit der Rettungshunde kennen zu lernen.
Um dem Bundestagsabgeorneten einen Einblick in die Rettungshundearbeit zu geben, wurde zunächst ein Sucheinsatz nachgestellt, berichtet der ASB: Rettungshund Lio musste gemeinsam mit seiner Hundeführerin Jessica Friedrich zwei vermisste Personen suchen, die von einem großen Unwetter im Wald überrascht wurden und nicht mehr nach Hause zurückgekehrt sind. Lio meisterte seine Aufgabe mit Bravour und fand beide verletzten Personen innerhalb kürzester Zeit.
Philip, der Sohn von Martin Gerster, wollte dann gerne gemeinsam mit seinem Papa von einem Rettungshund gesucht werden. Diese Aufgabe übernahm Nero mit Rettungshundeführerin Kim Pfeilsticker. Vater und Sohn konnten wieder gesund aus dem Waldgebiet geborgen werden.
Nun gab es für Philip noch eine kurze Kennenlernrunde der anderen Rettungshunde. Besonders angetan hatte es ihm hierbei Rettungshund Cooper. Cooper hat sich vor zehn Wochen bei einem Trümmertraining sehr schwer verletzt und musste zweimal operiert werden. Er benötigt bis zum heutigen Tag noch Physio und tierärztliche Betreuung, fängt aber ganz langsam wieder an, seiner Lieblingsbeschäftigung, der Suche nach vermissten Personen, nachzukommen.
Mit dem Bundestagsabgeordneten wurden noch verschiedene Probleme der Rettungshundestaffeln im Allgemeinen erörtert. So gibt es zum Beispiel für Rettungshundeführer und Helfer im Einsatzfall keine gesetzlich geregelte Freistellung durch den Arbeitgeber (im Gegensatz zu den Mitgliedern der Feuerwehr). Die Mitglieder der Staffeln müssen hierfür Urlaub nehmen oder die verlorene Arbeitszeit nachholen.
Das größte Problem aller Staffeln ist die Beschaffung neuer Einsatzfahrzeuge. Rettungshundestaffeln arbeiten komplett ehrenamtlich und bekommen auch für Einsätze keinerlei Vergütung. Daher ist jede Staffel auf Spenden angewiesen, um Einsatzfahrzeuge und Equipment für den Einsatz zu finanzieren.
Leider gibt es im Fall von Cooper auch keine Versicherung, die Unfälle der Rettungshunde abdeckt und so muss Conny Gruber die Kosten für die Operationen von Cooper in Höhe von rund 10.000 Euro aus eigener Tasche stemmen.
Bei der Verabschiedung zeigte sich Martin Gerster sichtlich beeindruckt von der geleisteten Arbeit des Rettungshundezugs und sprach als Dankeschön für die ehrenamtliche Tätigkeit eine Einladung für die Staffel nach Berlin aus.
Wer die Arbeit des Rettungshundezugs unterstützen möchte, kann gerne unter DE73 6549 1320 0022 2220 22 zur Verfügung “Rettungshunde” spenden.