BERLIN (dpa) — Die Zwillings­ver­an­stal­tun­gen Rock am Ring und Rock im Park läuten die Festi­valsai­son ein. In der Eifel und in Nürnberg werden zehntau­sen­de Besucher erwar­tet — trotz deutlich teure­rer Tickets.

70 Bands in drei Tagen auf drei Bühnen: Heute starten Rock am Ring in der Eifel und Rock im Park in Nürnberg. Die beiden Musik­fes­ti­vals zählen zu den größten in Deutsch­land: Die Veran­stal­ter erwar­ten in diesem Jahr bei Rock am Ring etwa 70.000 Besuche­rin­nen und Besucher — bei Rock im Park etwa 60.000. Bei beiden Festi­vals spielen zeitver­setzt diesel­ben Bands.

Headli­ner sind in diesem Jahr die Rockbands Kings of Leon, Die Toten Hosen und die Foo Fighters. In diesem Jahr seien übrigens knapp 30 Prozent der Künst­le­rin­nen und Künst­ler weiblich — und damit doppelt so viele wie im Vorjahr, sagte eine Rock-im-Park-Sprecherin.

Im vergan­ge­nen Jahr hatte es Kritik an dem niedri­gen Frauen­an­teil bei zahlrei­chen Rockspek­ta­keln gegeben. Die Komike­rin Carolin Kebekus hatte unter anderem aus Protest ein rein weibli­ches Festi­val in Köln organi­siert — nur einen Tag nach Rock am Ring und Rock im Park.

Musik­fans müssen tiefer in die Tasche greifen

Aber das ist nicht der einzi­ge Unter­schied zu den Veran­stal­tun­gen in den vergan­ge­nen Jahren, denn die Ticket­prei­se sind kräftig gestie­gen: Bis zu 300 Euro kostet ein Ticket für drei Tage Rock im Park und Rock am Ring. Das sind etwa 70 Euro mehr in der gleichen Preis­ka­te­go­rie als im vergan­ge­nen Jahr. «Wir haben Preis­stei­ge­run­gen von 45 Prozent in vielen Berei­chen», sagt Spreche­rin Carolin Hilzin­ger. Diese ander­wei­tig aufzu­fan­gen, sei nur bedingt möglich.

Musik­fans müssen in diesem Sommer generell tiefer in die Tasche greifen, denn durch­schnitt­lich seien die Ticket­prei­se für Festi­vals um etwa 30 Prozent durch­schnitt­lich gestie­gen, schätzt Stephan Benn vom Kultur­ver­band Liveinitia­ti­ve NRW. Eine genaue Übersicht gebe es aber nicht. Beson­ders stark schla­gen ihm zufol­ge die höheren Löhne etwa für Techni­ker, Sicher­heits­dienst und Gastro­no­mie­per­so­nal zu Buche. Dazu kommen laut Bernd Schweinar vom Verband für Popkul­tur in Bayern steigen­de Kosten für Energie und Technik sowie höhere Gagen.

Ein kleiner Trost für Musik­fans: Zumin­dest an diesem Wochen­en­de soll auch das Wetter mitspie­len, denn laut dem Deutschen Wetter­dienst (DWD) soll es sonnig und trocken werden — und zwar sowohl in der Eifel als auch in Nürnberg.