RAVENSBURG – General­arzt Dr. Bruno Most verab­schie­de­te die letzten drei von insge­samt sechs Bundes­wehr­sol­da­ten, die die Oberschwa­ben­kli­nik bei der Versor­gung von Corona­pa­ti­en­ten unter­stützt hatten. 

Die ausge­bil­de­ten Pflege­fach­kräf­te und Notfall­sa­ni­tä­ter des Sanitäts­re­gi­ments 3 in Dornstadt waren zunächst drei Wochen auf der Inter­me­dia­te Care-Stati­on (IMC) im Einsatz. Hier werden Patien­ten behan­delt, die die Inten­siv­sta­ti­on verlas­sen können, aber noch nicht so weit genesen sind, dass die Versor­gung auf der Normal­sta­ti­on ausreicht. Mit Hilfe der Solda­ten konnte die IMC von 12 auf 15 Betten aufsto­cken und dadurch die Inten­siv­sta­ti­on entlas­ten, die teilwei­se bis zur Hälte mit Co-vid-19-Fällen belegt war. Die letzten zwei Wochen halfen die drei Notfall­sa­ni­tä­ter dann in der Notauf­nah­me bei der Einstu­fung der Patien­ten nach Dring­lich­keit (Triage) und beim Coronaabstrich.

Um sich ein Bild der geleis­te­ten Arbeit zu machen und um den Solda­ten persön­lich zu danken, reiste Dr. Bruno Most, General­arzt und stell­ver­tre­ten­der Komman­deur des Komman­dos Sanitäts­dienst­li­che Einsatz­un­ter­stüt­zung mit Sitz in Sachsen-Anhalt, persön­lich nach Ravens­burg. Hier wurde er von OSK-Geschäfts­füh­rer Prof. Dr. Oliver Adolph, dem Sprecher der Leitun­gen Pflege- und Prozess­ma­nage­ment Swen Wendt sowie Kolle­gen aus dem ärztli­chen Dienst in Empfang genom­men. Gemein­sam mit Kreis­brand­meis­ter Oliver Surbeck und Stabs­feld­we­bel Alfred Scholz vom Kreis­ver­bin­dungs­kom­man­do Ravens­burg besuch­ten sie die Solda­ten an ihren Einsatzorten.

„Wie wir hier von den Teams der IMC und der Notauf­nah­me aufge­nom­men und einge­lernt worden sind, war wirklich ganz große Klasse“, erzähl­te Oberfeld­we­bel Marco Hohbach, der zuvor mehre­re Monate in der Index­fall­ermitt­lung im Gesund­heits­amt im Einsatz war. Wo die Solda­ten ihren nächs­ten Einsatz haben werden, steht noch nicht fest. Jetzt geht es erst einmal zurück nach Dornstadt nördlich von Ulm.

„Die Resonanz, die wir die letzten zwölf Monate auf unsere Einsät­ze bekom­men haben, war gigan­tisch“, so General­arzt Most. In allen drei Pande­mie­wel­len habe die Bundes­wehr viele tausend Solda­ten entsandt, um Klini­ken und Pflege­hei­me in ganz Deutsch­land zu unter­stüt­zen. Nun hoffe man, dass es das letzte Mal war, dass die Corona-Pande­mie zusätz­li­che Hilfe in diesem Ausmaß erforderte. 

Zwei Wochen vor dem Einsatz hatte sich die OSK mit der Bitte an den Landkreis gewandt, ob Hilfe der Bundes­wehr für die in der Pande­mie hoch belas­te­te Inten­siv­pfle­ge möglich sei. Das Kreis­ver­bin­dungs­kom­man­do schick­te darauf­hin einen Hilfe­leis­tungs­an­trag nach Berlin, wo der Einsatz der Bundes­wehr geneh­migt wurde. Angesichts der sich entspan­nen­den Infek­ti­ons­la­ge ist die zusätz­li­che Unter­stüt­zung in der OSK nun nicht mehr notwen­dig. Im Kreis­impf­zen­trum und in der Kontakt­nach­ver­fol­gung sind derzeit noch 16 Bundes­wehr­sol­da­ten tätig.