BRUCHSAL (dpa/lsw) — In der Diskus­si­on um eine Erhöhung des Mindest­lohns fordern Spargel- und Beeren­bau­ern bei «handar­beits­in­ten­si­ven grünen Berufen» ein maßvol­les Vorge­hen. Nur ein modera­ter Mindest­lohn siche­re die regio­na­le Produk­ti­on von Obst und Gemüse — und Preise auch für Menschen mit gerin­ge­rem Einkom­men, beton­te Simon Schuma­cher, Vorstands­mit­glied des Netzwerks der Spargel- und Beeren­ver­bän­de am Freitag in einer Mitteilung.

Die Spargel- und Beeren­pro­duk­ti­on sei nur mit Hilfe von jährlich mehr als 100.000 Ernte­hel­fern möglich. Diese ernte­ten 270.000 Tonnen Spargel und Erdbee­ren in einer Saison. Deutsche Produk­ti­on konkur­rie­re mit gerin­ge­ren Lohnkos­ten im Ausland. So stünden Beeren­er­zeu­ger im Wettbe­werb mit Ländern wie Spani­en (Mindest­lohn 5,76 Euro) oder Marok­ko (1,20 Euro). Bei Heidel­bee­ren erleb­ten Beeren­pro­du­zen­ten schon, dass günsti­ge Ware aus dem Ausland heimi­scher Ware vorge­zo­gen werde.

SPD, Grüne und FDP haben bei ihren Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen zur Bildung einer gemein­sa­men Bundes­re­gie­rung eine Erhöhung des gesetz­li­chen Mindest­lohns auf zwölf Euro pro Stunde ins Auge gefasst. Der derzeit gelten­de Mindest­lohn liegt bei 9,60 Euro pro Stunde.