FRIEDRICHSHAFEN — Der VfB Fried­richs­ha­fen ist mit einem Sieg in die Gruppen­pha­se der CEV Champi­ons League Volley gestar­tet. Das Team von Cheftrai­ner Mark Lebedew lag vor 800 Zuschau­ern mit zwei Sätzen zurück, siegte aber mit großem Kampf­geist schließ­lich mit 3:2 (20:25, 20:25, 25:22, 25:23, 15:11). Für die Häfler gibt es wenig Zeit durch­zu­at­men. Schon am Samstag (12. Novem­ber, 20 Uhr) treten sie in der 1. Volley­ball Bundes­li­ga gegen die Netzhop­pers Königs Wuster­hau­sen an.

Cheftrai­ner Mark Lebedew sah aus als hätte er körper­li­che Schmer­zen. So sehr wurmte ihn der Auftritt seines Teams in den ersten beiden Sätzen am Donners­tag­abend gegen Montpel­lier. Der Austra­li­er hatte einen schwie­ri­gen ersten Satz prognos­ti­ziert. Dass es aller­dings zwei Sätze dauern würde, bis seine Mannschaft in die Spur finden sollte, ahnte er nicht. Montpel­lier legte gleich los wie die Feuer­wehr und setzte die Häfler gehörig mit dem Service unter Druck. Schnell führten die Franzo­sen mit 9:4. Spätes­tens nach dem Ass des Ex-Berli­ners Nicolas Le Goff war es ziemlich still in der Neu-Ulmer ratio­ph­arm arena. Mit 25:20 ging der Satz an die Franzosen.

Fried­richs­ha­fen war nicht im Rhyth­mus, aller­dings war langsam spürbar, dass die Häfler zu mehr in der Lage waren. Vor allem Aleksand­ar Nedel­j­ko­vic schlug druck­voll auf (6:8) und holte sich mit einem seiner sechs Blocks den zwischen­zeit­li­chen Ausgleich (13:13). Weil Fried­richs­ha­fen aber zu viele Fehler im Service und im Angriff machte, blieb der franzö­si­sche Meister am Drücker. Auch den zweiten Durch­gang verbuch­te Montpel­lier mit 25:20 als Erfolg.

Fried­richs­ha­fen brauch­te ein Lebens­zei­chen, das Michal Super­lak zu gern senden wollte. Der Pole servier­te zwei Mal zum Punkt und berei­te­te den erfolg­rei­chen Block von Lucia­no Vicen­tin vor (4:3, 6:3). Als Co-Trainer Liam Sketcher einen Ballwech­sel unter­brach, um mit der Chall­enge eine Schieds­rich­ter­ent­schei­dung erfolg­reich zu korri­gie­ren (12:7), änder­te sich die Körper­spra­che der Hausher­ren. Sie glaub­ten nun an sich, sodass auch der bis dahin eher unauf­fäl­li­ge Ziga Stern zum Zug kam (21:17, 23:20). Durch einen Aufschlag­feh­ler von Montpel­lier, holte sich der VfB Fried­richs­ha­fen Satz drei.

Auch im vierten Satz war es ein Auf und Ab der Gefüh­le. Erst lag Montpel­lier mit starken Abwehr­ak­tio­nen vorn (1:3), dann servier­te Vicen­tin sein Team wieder zurück (4:4). Bis zum 20:20 ging es hin und her. Als Montpel­lier wieder die Chance zur Führung hatte, stopp­te Nedel­j­ko­vic den Argen­ti­ni­er Palaci­os (21:20) und Super­lak legte mit dem Ass nach. Stern vollende­te und brach­te den knappen Vorsprung für seine Mannschafts­kol­le­gen ins Ziel (25:23). Es ging in den Entscheidungssatz.

Endlich, werden die VfB-Fans gedacht haben, spiel­te Fried­richs­ha­fen die eigene Routi­ne aus. Im Tiebreak stand die Defen­si­ve, der Aufschlag war druck­voll und dieses Mal block­te Andre Brown Palaci­os zum 9:5. Nedel­j­ko­vic tat es ihm gegen Nicolas Le Goff nach (11:7) und punkte­te selbst durch die Mitte (12:8). Den Häflern war der erste Sieg in der aktuel­len Champi­ons League-Saison nicht mehr zu nehmen (15:11).

„Montpel­lier hat sehr gut angefan­gen und man hat gemerkt, dass sie gut einge­spielt waren. Wir haben einige Zeit gebraucht, um unseren Rhyth­mus zu finden“, sagte Cheftrai­ner Mark Lebedew nach der Begeg­nung. „Die Mannschaft ist ruhig geblie­ben, denn wir alle wissen, was wir können. Tim Peter zum Beispiel kam immer wieder zum Aufschlag rein und war sofort auf den Punkt da. Es war heute eine geschlos­se­ne Mannschafts­leis­tung und ich bin sehr stolz auf die Jungs.“