Regen und Tauwet­ter haben vor allem im Süden Baden-Württem­bergs die Wasser­stän­de der Flüsse anstei­gen lassen. Doch auch im Bereich Karls­ru­he musste ein Mann geret­tet werden.

MAXAU (dpa/lsw) — Hohe Wasser­stän­de haben im Südwes­ten für überschwemm­te Straßen gesorgt und die Schiff­fahrt behin­dert. Ein 35 Jahre alter Mann wurde am Freitag­abend am Rhein­ufer in Eggen­stein-Leopolds­hafen (Landkreis Karls­ru­he) vom Hochwas­ser überrascht, wie die Polizei mitteil­te. Der Mann stand bis zur Hüfte im Wasser, konnte sich in der Dunkel­heit nicht mehr selbst befrei­en und rief mit seinem Handy Hilfe.

Rettungs­kräf­te der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesell­schaft (DLRG), Feuer­wehr und Wasser­schutz­po­li­zei waren mit einem Hubschrau­ber und zwei Booten im Einsatz und konnten den 35-Jähri­gen unver­letzt ins Trocke­ne bringen. Ob der obdach­lo­se Mann im Schlaf vom Wasser überrascht worden war, war zunächst unklar.

Nur wenige Kilome­ter fluss­auf­wärts wurde die Schiff­fahrt auf dem Rhein bei Karls­ru­he einge­stellt. Am Pegel Maxau wurde nach Angaben der Hochwas­ser­vor­her­sa­ge­zen­tra­le (HVZ) Baden-Württem­berg der Wasser­stand von 7,5 Metern in der Nacht zum Samstag überschrit­ten. Am Samstag­mor­gen hatte der Rhein einen Wasser­stand von mehr als 8 Metern. Die Exper­ten rechnen damit, dass das Wasser in Maxau noch bis Samstag­abend auf bis zu 8,30 Meter steigt.

Daneben hatte das Tauwet­ter bis Samstag­mor­gen vor allem im Süden Baden-Württem­bergs für verbrei­tet hohe Wasser­stän­de gesorgt. An vielen Orten stiegen die Pegel nach Angaben der HVZ auf einen Bereich, der statis­tisch gesehen einmal in zwei Jahren erreicht wird. In Mecken­beu­ren im Boden­see­kreis stieg die Schus­sen auf beina­he 4,50 Meter — ein Wasser­stand, der im statis­ti­schen Mittel nur alle 20 bis 50 Jahre vorkommt.

Die Polizei berich­te­te von zahlrei­chen überschwemm­ten Straßen am Boden­see und in Oberschwa­ben. Beson­ders betrof­fen seien die Orte Fried­richs­ha­fen, Salem, Deggen­hau­ser­tal und Meers­burg. In Bad Wurzach wurde ein Abschnitt der Bundes­stra­ße 465 komplett gesperrt.