BIBERACH — Die Verwendung von Plastikprodukten und die Verschmutzung der Umwelt durch Mikroplastik steht aktuell im Fokus der Öffentlichkeit.
In der Waldbewirtschaftung spielen sogenannte „Wuchshüllen“ aus Kunststoff eine wichtige Rolle. Infolge des Klimawandels müssen immer mehr Bäume gepflanzt werden. Damit nimmt auch der Bedarf an Wuchshüllen zu. In großer Menge benötigt werden sie für Wiederaufforstungen, vor allem nach Schäden durch Borkenkäfer oder nach Extremwetterereignissen.
Der wesentliche Kritikpunkt an Wuchshüllen ist, dass mit ihnen Kunststoff in das Ökosystem Wald eingetragen wird. Wenn sie am Ende nicht sachgemäß abgebaut werden, bleibt Plastikmüll im Wald zurück. Häufig werden die Wuchshüllen nach ihrer regulären Anwendungszeit von rund fünf Jahren im Wald vergessen. Sie beginnen zu zerfallen und geraten als Mikroplastik in den Waldboden.
Um den Ansprüchen einer nachhaltigen, naturnahen und multifunktionalen Waldbewirtschaftung zu genügen, benötigt es innovative Produkte – im Einklang mit der Natur. Im Projekt TheForestCleanup werden daher Alternativen zu Kunststoffprodukten geprüft sowie neue Konzepte zum Rückbau der bisher eingesetzten Wuchshüllen erarbeitet.
Um diesem wichtigen Thema mehr Aufmerksamkeit zu schenken, findet am Samstag, 19. März„ der Aktionstag „TheForestCleanup“ statt. Das Kreisforstamt Biberach bietet im Vorfeld des Aktionstages zwei Onlineveranstaltungen an.
• Dienstag, 15. März, 18 Uhr, TheForestCleanup: Auf dem Weg zur „Plastikreduktionsstrategie Wald“, Prof. Dr. S. Hein, A. Schnabel und Y. Graf, Hochschule Rottenburg
• Donnerstag, 17. März, 18 Uhr, Wuchshüllen im Wald aus Sicht des Naturschutzes, Rolf Müller, NABU Baden-Württemberg
Der Zugangslink zu den kostenfreien Vorträgen ist im Veranstaltungskalender des Landratsamtes Biberach (www.biberach.de) hinterlegt. Das Kreisforstamt bittet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sich zur angegebenen Uhrzeit einzuwählen. Es besteht jeweils die Möglichkeit, Fragen im Chat zu stellen.