RAVENSBURG — Für einen diszi­pli­nier­ten und taktisch cleve­ren Auftritt haben sich die Ravens­burg Towerstars mit den ersten drei Punkten der neuen Haupt­run­de belohnt. Das Team von Coach Tim Kehler siegte beim Titel- und Aufstiegs­aspi­ran­ten Dresden mit 3:0.

Die Oberschwa­ben hatten nicht gerade eine entspann­te Anrei­se. Gleich zweimal steck­ten sie zwischen Ravens­burg und Dresden in Staus fest und erst um 18.35 Uhr bog der Team-Bus auf das Arena-Gelän­de ein. Aufgrund der widri­gen Anrei­se – auch einer der Haupt­schieds­rich­ter war vom überlas­te­ten Verkehrs­ge­sche­hen in Nordbay­ern und Sachsen betrof­fen – wurde der Spiel­be­ginn um eine halbe Stunde nach hinten auf 20 Uhr verlegt.

Die Towerstars, die ohne die angeschla­ge­nen Vertei­di­ger Pawel Dronia und Tim Sezems­ky antra­ten, mussten sich die beschwer­li­che Reise offen­sicht­lich erst einmal aus den Beinen schüt­teln. Die Dresd­ner Eislö­wen ließen die Schei­be blitz­schnell durch die Reihen laufen und die gesam­te Defen­si­ve war enorm gefragt. Auffal­lend war trotz der klaren spiele­ri­schen Vortei­le der Gastge­ber, dass die Oberschwa­ben den Eislö­wen nur selten freie Einschuss­po­si­tio­nen vor dem Tor überlie­ßen. So resul­tier­ten die gefähr­lichs­ten Chancen der Hausher­ren vorran­gig aus Distanz­schüs­sen und den Versu­chen, diese abzulen­ken. Ab der zweiten Hälfte des Start­ab­schnitts wirkten die Towerstars besser im Spiel und auch nach vorne selbst­be­wuss­ter. Nick Latta und Robbie Czarnik hatten bei ihren Schüs­sen aus der zweiten Reihe die Chance zur Führung, in der 14. Minute hatte Josh MacDo­nald Pech bei einem Latten­tref­fer. Wichtig war aber, dass zur ersten Pause hinten die „Null“ stand.

Im zweiten Spiel­drit­tel sahen die 2043 Zuschau­er ein deutlich ausge­gli­che­ne­res Spiel. Die Towerstars waren jetzt nicht nur physisch besser im Spiel, sondern setzten auch das Vorche­cking effek­tiv um. Das öffne­te bei Pucker­obe­rung verstärkt Räume, die den Führungs­tref­fer in der 24. Minute begüns­tig­ten. Max Hadra­schek bedien­te Oliver Granz mit einem weit öffnen­den Pass am rechten Bully­punkt und der Neuzu­gang in der Defen­si­ve überwand Eislö­wen-Keeper Janick Schwen­de­ner mit einem platzier­ten Schlenzer.

Drei Minuten später hatten Nick Latta sowie kurz danach Josh MacDo­nald gar das 0:2 auf dem Schlä­ger. Beide setzten sich mit entschlos­se­nen Antrit­ten in Szene, schei­ter­ten aber knapp. Auf der Gegen­sei­te wurde Dresden in der Schluss­pha­se des zweiten Abschnitts vor allem durch Konter wieder gefähr­li­cher. Auf Jonas Langmann zwischen den Towerstars Pfosten war jedoch Verlass. So blieb es bis zur zweiten Pause bei der knappen Führung. Erwäh­nens­wert zudem: In den bis dahin 40 gespiel­ten Minuten gab es keine einzi­ge Strafzeit.

Im dritten Spiel­ab­schnitt hatten beide Mannschaf­ten schon in der Start­mi­nu­te gute Einschuss­chan­cen, danach egali­sier­te sich das Spiel in den meisten Phasen. In der 50. Minute geriet die Führung in große Gefahr, als Tim Gorgen­län­der wegen Beinstel­lens auf die Straf­bank verbannt wurde. Mehrfach lag der Puck brand­ge­fähr­lich vor dem Tor von Jonas Langmann, doch mit verein­ten Kräften überstan­den die Oberschwa­ben die zwei Minuten schadlos.

Dies verlieh zusätz­li­ches Selbst­ver­trau­en, das zwei Minuten später prompt belohnt wurde. Die erste Ravens­bur­ger Sturm­rei­he hatte viel Raum im Angriffs­drit­tel, Julian Eichin­ger bedien­te Sam Herr am rechten Bully­kreis und der Towerstars Kapitän überrasch­te Janick Schwen­de­ner mit einer Direkt­ab­nah­me zum 0:2. Den 2‑Tore-Vorsprung vertei­dig­ten die Cracks von Coach Tim Kehler dann clever und teils auch auf Nummer sicher auf Kosten eines Icings.

Zwei Minuten vor Ende nahm Eislö­wen-Trainer Andre­as Brock­mann den Torhü­ter zuguns­ten eines sechs­ten Feldspie­lers vom Eis, das eröff­ne­te Josh MacDo­nald dann den Fangschuss zum 0:3. Der kanadi­sche Stürmer brauch­te nur noch ins leere Tor einzu­schie­ben, als die Eislö­wen den Puck beim Spiel­auf­bau im eigenen Drittel sprich­wört­lich liegen ließen.

„Dresden war die ersten beiden Drittel sicher­lich besser, aber unser bester Spieler zwischen den Pfosten war der Torhü­ter‘, sagt Tim Kehler nach dem Spiel. „Nach der knappen Führung haben wir sehr kompakt gespielt und so bin ich mit dem ersten Sieg im ersten Spiel gegen eine starke und hochka­rä­tig besetz­te Mannschaft natür­lich sehr zufrie­den“, beton­te der Towerstars Chef-Coach.

Am Sonntag empfan­gen die Towerstars zum ersten Punkt-Heimspiel der neuen Saison die Lausit­zer Füchse. Diese setzten sich am Freitag­abend mit 4:3 gegen die Heilbron­ner Falken durch. Spiel­be­ginn ist um 18.30 Uhr, Tickets gibt es im Vorver­kauf im Fanshop in der Markt­stra­ße 20, allen VVK-Partnern von Reser­vix, online im Ticket-Webshop sowie noch an der Abend­kas­se. Fans, die es nicht vor Ort in die CHG Arena schaf­fen, finden mit dem Livestream von SpradeTV eine attrak­ti­ve Alternative.