RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars konnten eine zweima­li­ge Führung bei den Eispi­ra­ten Crimmit­schau nicht zum Sieg nutzen und unter­la­gen mit 4:5 nach Verlängerung.

Der erste Spiel­ab­schnitt gestal­te­te sich von Beginn an kurzwei­lig und auch spiele­risch vollkom­men ausge­gli­chen. Einen Vorge­schmack für diesen Umstand boten beide Mannschaf­ten schon nach knapp einer Minute. Sekun­den, nachdem Dominic Walsh erstmals Towerstars Torhü­ter Jonas Langmann geprüft hatte, verpass­te Andrew Kozek im Slot nur ganz knapp eine schar­fe Herein­ga­be von Robby Czarnik.

Bis zur 8. Spiel­mi­nu­te ging es mit schnel­len Angrif­fen rauf und runter, dann konnten sich die Towerstars für den flotten Start in die Partie auch prompt beloh­nen. Nachdem sich die Gastge­ber nach einem 3:2 Konter an der blauen Linie verhak­ten, schal­te­te die erste Ravens­bur­ger Sturm­rei­he blitz­schnell um und Kai Hospelt hebel­te die Schei­be letzt­lich zum 0:1 ins Netz.

Diese vielver­spre­chen­de Führung hatte aller­dings nur exakt eine Minute Bestand. Am linken Pfosten brach­ten die Towerstars den Puck nicht aus der Gefah­ren­zo­ne, Ex-Towerstars Stürmer Timo Gams traf aus spitzen Winkel zum 1:1 Ausgleich. Hochka­rä­ti­ge Möglich­kei­ten gab es danach auf beiden Seiten, für die Towerstars schei­ter­te David Zucker 3 Sekun­den vor Ende des ersten Abschnitts nach einem Solo ab der blauen Linie.

Zu Beginn des zweiten Spiel­drit­tels mussten die Towerstars kurzzei­tig noch eine kurze Unter­zahl überste­hen, danach übernah­men sie mit enormem Druck das Komman­do. In der 22. Minute musste Niklas Heyer für die Gastge­ber ein Notfoul ziehen, das Power­play wussten die Oberschwa­ben alsbald zu nutzen. Andrew Kozek traf auf halbrech­ter Positi­on unhalt­bar zur 1:2 Führung. Auch danach spiel­ten nur noch die Towerstars. Mit effek­ti­vem Vorche­cking setzten sie die Eispi­ra­ten früh unter Druck und wenn sich die Offen­si­ve im gegne­ri­schen Drittel festge­setzt hatte, liefen die Kombi­na­tio­nen flüssig. In der 26. Minute setzte Daniel Stiefen­ho­fer seitlich des Tores energisch nach und passte auf David Zucker, der schob freiste­hend zum 1:3 ein.

Die Ravens­bur­ger Cracks versäum­ten es danach leider, das spiele­ri­sche Überge­wicht für weite­re Treffer zu nutzen. Statt­des­sen gesell­te sich in der 33. Minute Ungeduld und zu viel Risiko zum Spiel. Alexan­der Dosch musste bei einem schnel­len Gegen­stoß der Eispi­ra­ten die Notbrem­se ziehen, den anschlie­ßen­den Penal­ty verwan­del­te Daniel Lemay eiskalt zum 2:3 Anschluss­tref­fer. Die Gastge­ber waren jetzt aufge­wacht, ehe die Towerstars das richtig reali­siert hatten, stand es auch schon 3:3. Patrick Pohl war auf dem Weg zum Ravens­bur­ger Tor nicht zu bremsen und auch Jonas Langmann hatte beim Abschluss des Eispi­ra­ten Stürmers keine Chance.Dass die Towerstars mit einem ausge­gli­che­nen Spiel­stand in die zweite Pause gehen und sich neu einstel­len konnten, war der großzü­gi­gen Chancen­ver­wer­tung der Hausher­ren in der Schluss­pha­se des zweiten Drittels zu verdan­ken. Gleich mehrfach tauch­ten die Crimmit­schau­er Stürmer frei vor dem Tor auf.

Im Schluss­ab­schnitt war dann aller­hand Spekta­kel geboten. In der 43. Minute leiste­ten sich die Gastge­ber einen schlam­pi­gen Spieler­wech­sel und bekamen dafür eine Straf­zeit aufge­brummt. Im nachfol­gen­den Power­play spiel­ten die Towerstars gedul­dig, aller­dings ohne Ertrag. Mehr Erfolg hatte James Bettau­er dann in der 50. Minute nach entschlos­se­nem Antritt. Andrew Kozek hatte die Schei­be direkt weiter­ge­lei­tet und damit den Raum für den mitge­lau­fe­nen Vertei­di­ger geschaf­fen. Zwei Minuten später hätte Sebas­ti­an Hon aus fast ähnli­cher Situa­ti­on für die mögli­che Vorent­schei­dung sorgen können, doch er schei­ter­te an Micha­el Bitzer.

Bis in die Schluss­pha­se hinein wirkten die Towerstars weitge­hend souve­rän in der Defen­si­ve, doch dann wurde der Druck der Eispi­ra­ten immer größer. Über zwei Minuten vor Ende der regulä­ren Spiel­zeit nahmen die Gastge­ber den Torhü­ter für einen 6. Feldspie­ler vom Eis, es sollten sich drama­ti­sche Szenen abspie­len. Zweimal kamen die Oberschwa­ben zum Schuss auf das leere Tor, einmal ging der Puck an den rechten Außen­pfos­ten. Auf der Gegen­sei­te schlug das Pech dann zum zweiten Mal zu. Petr Pohl drück­te die Schei­be in Richtung Tor und diese rutsch­te durch die minima­le Lücke der Beinschie­nen von Jonas Langmann zum 4:4 Ausgleich über die Linie.

In der notwen­dig gewor­de­nen Verlän­ge­rung ging es zunächst hin und her, ehe es nach knapp zweiein­halb Minuten zur Entschei­dung zuguns­ten der Westsach­sen kam. Den ersten Schuss von Lukas Vantuch konnte Jonas Langmann noch abweh­ren, doch gegen den Nachschuss von Timo Gams war er ohne Chance. So mussten sich die Towerstars mit nur einem Punkt auf die Heimrei­se begeben.

Die nächs­te Chance auf Punkte gibt es am Sonntag auf eigenem Eis, wenn um 17 Uhr die Wölfe des EHC Freiburg zu Gast sind. Das Spiel wird live auf SpradeTV übertragen.