BAD SCHUSSENRIED — Am 19. Mai 2022 fand im Biblio­thek­s­aal des Klosters von Bad Schus­sen­ried im Landkreis Biber­ach die vom Regie­rungs­prä­si­di­um Tübin­gen organi­sier­te zentra­le landes­wei­te Meister­brief­über­ga­be für den Beruf Hauswirt­schaft statt. Sozial- und Integra­ti­ons­mi­nis­ter Manne Lucha sowie Regie­rungs­prä­si­dent Klaus Tappe­ser überreich­ten im Rahmen der Feier­stun­de die Meister­brie­fe an die neuen 42 Meisterinnen. 

Regie­rungs­prä­si­dent Klaus Tappe­ser hob in seiner Begrü­ßungs­re­de die hohe beruf­li­che Quali­fi­ka­ti­on der neuen Meiste­rin­nen hervor. Ganz beson­ders freute er sich, dass in diesem Jahr sieben Kandi­da­tin­nen mit der Note „sehr gut“ abgeschnit­ten haben. „Dies ist bislang einma­lig“, so der Regie­rungs­prä­si­dent. Er dankte im Rahmen seiner Begrü­ßung allen, die sich an der Meister­fort­bil­dung betei­li­gen, für ihr Engagement.

Er richte­te seinen Dank darüber hinaus an die Lehrkräf­te der staat­li­chen und priva­ten Einrich­tun­gen, die die Kandi­da­tin­nen und Kandi­da­ten auf die Meister­prü­fung vorbe­rei­tet haben, sowie insbe­son­de­re auch an die ehren­amt­li­chen Prüfe­rin­nen und Prüfer, die immer wieder ihre beruf­li­che Erfah­rung und ihr praktisch fundier­tes Wissen in die Prüfung einbringen.

In seiner Festan­spra­che beton­te Minis­ter Manne Lucha die große Bedeu­tung der hauswirt­schaft­li­chen Berufe für das Gesund­heits- und Sozial­we­sen. Das habe sich erst recht in der Hochpha­se der Pande­mie gezeigt, in der das Thema Hygie­ne eine ganz beson­de­re Bedeu­tung einge­nom­men habe. „Hauswirt­schaft sorgt für gesun­de und gesund­heits­för­dern­de Lebens­ver­hält­nis­se, die für eine solida­ri­sche Gesell­schaft unabding­bar sind“, so Lucha. Er hob zudem hervor, dass profes­sio­nel­le Hauswirt­schaft zur Siche­rung einer nachhal­ti­gen, ökolo­gi­schen und ökono­mi­schen Lebens­welt beitrage.

Minis­ter und Regie­rungs­prä­si­dent gratu­lier­ten den Jungmeis­te­rin­nen zu ihrem Erfolg und ermun­ter­ten sie, ihren Beruf mit Stolz auszuüben.

Die Hauswirt­schaft hat sich in der Dienst­leis­tungs­ge­sell­schaft zu einem zukunfts­ori­en­tier­ten und unver­zicht­ba­ren Berufs­bild entwi­ckelt. Hauswirt­schaft­li­che Dienst­leis­tun­gen sichern Lebens­kul­tur und ‑quali­tät in allen Berei­chen des Lebens. In Kinder­gär­ten sind hauswirt­schaft­li­che Dienst­leis­tun­gen ebenso wichtig wie in Senio­ren- und Pflege­hei­men, Kranken- oder Tagungs­häu­sern. Kreati­ven Fachkräf­ten bietet sich hier ein neuer und wachsen­der Markt. Auch landwirt­schaft­li­che Betrie­be mit zusätz­li­chen Tätig­keits­be­rei­chen zur Landwirt­schaft wie Hofla­den, Direkt­ver­mark­tung oder Beher­ber­gung sind auf eine profes­sio­nel­le Hauswirt­schaft angewie­sen. Schließ­lich gibt es mit den über fünf Millio­nen Privat­haus­hal­ten in Baden-Württem­berg ein weite­res hauswirt­schaft­li­ches Zukunftsfeld.

Liste der neuen Meiste­rin­nen im Beruf Hauswirt­schaft zum DOWNLOAD

Hinter­grund­in­for­ma­ti­on:

Das Regie­rungs­prä­si­di­um Tübin­gen ist landes­weit für die Aus- und Fortbil­dung im Beruf Hauswirtschafter/in zustän­dig. Es organi­siert daher auch die Meister­prü­fung in diesem Beruf zentral für ganz Baden-Württemberg.

Im Prüfungs­jahr 2021/2022 haben die Meister­prü­fung für den Beruf Hauswirt­schaft 46 Kandi­da­tin­nen bestanden.

Der Meister­ti­tel hat in unserer Gesell­schaft nach wie vor einen hohen Stellen­wert. Im Deutschen Quali­fi­ka­ti­ons­rah­men steht der Meister­ti­tel auf der gleichen Niveau­stu­fe wie der Bache­lor­ab­schluss: Niveau­stu­fe 6.

Um zur Meister­prü­fung zugelas­sen zu werden, ist ein einschlä­gi­ger Berufs­ab­schluss und Berufs­pra­xis notwen­dig. In der Regel berei­ten sich die angehen­den Meiste­rin­nen und Meister durch einen berufs­be­glei­ten­den Vorbe­rei­tungs­lehr­gang auf die Prüfung vor.

Bei der Meister­prü­fung werden neben Fachwis­sen Aufga­ben aus den Berei­chen geprüft, die in hauswirt­schaft­li­chen Führungs­po­si­tio­nen zentra­le Bedeu­tung haben. Zu nennen sind insbe­son­de­re: Betriebs­wirt­schaft; Analy­sie­ren von Betriebs­si­tua­tio­nen; Entwi­ckeln und Umset­zen von Unter­neh­mens­zie­len und Konzep­ten; Umset­zen der berufs­be­zo­ge­nen recht­li­chen Vorga­ben; Anwen­den von Instru­men­ten des Quali­täts- und Kosten­ma­nage­ments; Berufs- und Arbeits­päd­ago­gik, Mitarbeiterführung.