STUTTGART — Umwelt­mi­nis­ter Unter­stel­ler hat heute (08.12.) in Stutt­gart die Preise des zweiten Landes­wett­be­werbs „Effizi­enz­preis Bauen und Moder­ni­sie­ren 2020“ verlie­hen. Die Auszeich­nung ist mit einem Preis­geld von insge­samt 102.000 Euro dotiert. Unter den Gewin­ne­rin­nen und Gewin­nern sind auch drei aus Bodenseekreis.

In Katego­rie Neubau Ein-/Zwei­fa­mi­li­en­haus wurde in der Prämie­rungs­stu­fe Gold das Wohnhaus Betting/Bäder in Markdorf ausge­zeich­net. In der Katego­rie Moder­ni­sie­rung im Denkmal­schutz gab es zwei Gold-Gewin­ner, darun­ter das Rebmanns­haus — Eckteil 24 in Sipplin­gen. Ausge­zeich­net wurde außer­dem in der Katego­rie Moder­ni­sie­rung Ein-/Zwei­fa­mi­li­en­haus in der Prämie­rungs­stu­fe GOLD Wohnen & Arbei­ten in  Mecken­beu­ren. Der Landtags­ab­ge­ord­ne­te Martin Hahn MdL freut sich über die Zuwen­dung: „Das Land belohnt energie­ef­fi­zi­en­te Projek­te und zeigt damit, welch hohen Stellen­wert ökolo­gi­sches und energie­ef­fi­zi­en­tes Bauen in Baden-Württem­berg einnimmt“, so der Landtags­ab­ge­ord­ne­te der Grünen. „Nachhal­ti­ges Bauen ist ein wichti­ger Teil der Energie­wen­de, die wieder­um Voraus­set­zung dafür ist, um die Klima­kri­se aufzu­hal­ten.“ Die Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger des Landes­wett­be­werbs zeigten anschau­lich, dass beson­ders energie­ef­fi­zi­en­te Gebäu­de im Bestand und im Neubau machbar und praktisch umsetz­bar sind – und das bei verhält­nis­mä­ßi­gen Kosten, so Martin Hahn. Insge­samt haben gab es 71 Bewer­bun­gen um den Effizi­enz­preis. Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger gab es in insge­samt sieben Kategorien.

Das freiste­hen­de Einfa­mi­li­en­haus Betting/Bäder in Markdorf besitzt einen heraus­ra­gend niedri­gen Energie­be­darf. Auch wenn die Baukos­ten vergleichs­wei­se hoch liegen, führen die verwen­de­ten Materia­li­en, die Bauaus­füh­rung sowie das techni­sche Konzept insge­samt zu einer beson­ders guten Wirtschaft­lich­keit. Mit einer Konstruk­ti­on in Holzstän­der­bau­wei­se sowie einer Dämmung aus Zellu­lo­se­fa­ser und Holzwol­le wurde sehr auf die Nutzung ökolo­gi­scher Baustof­fe geach­tet. Das Konzept aus Luft-Wasser-Wärme­pum­pe, Photo­vol­ta­ik-Anlage sowie einer Lüftungs­an­la­ge mit Wärme­rück­ge­win­nung hat die Jury überzeugt. Der flexi­ble Grund­riss, der eine Nutzung sowohl als Ein- aber auch als Zweifa­mi­li­en­haus ermög­licht, sowie die Gestal­tung des Gebäu­des leisten einen  Beitrag  zur Baukul­tur.  Der Verzicht auf eine Unter­kel­le­rung bewer­te­te die Jury ebenfalls positiv.

Bei dem denkmal­ge­schütz­ten Objekt in Sipplin­gen handelt es sich um ein Fachwerk­haus aus dem Jahr 1666. Die Dämmung des sanier­ten Zweifa­mi­li­en­hau­ses besteht aus einem innen­lie­gen­den Vollwär­me­schutz an den Außen­wän­den und einer Aufdach- und Gefach­däm­mung im Dachge­schoss. Die bestehen­den Kasten­fens­ter wurden neu abgedich­tet und von innen durch moder­ne Fenster in den Kasten­rah­men ergänzt. Eine neue Gashei­zung und eine solar­ther­mi­sche Anlage versor­gen das Gebäu­de mit Wärme. Die Moder­ni­sie­rungs­maß­nah­men sind unter Berück­sich­ti­gung der Anlie­gen der Denkmal­pfle­ge aus Sicht der Jury beson­ders gut gelun­gen. Das Gebäu­de erhält dadurch gute Energie­kenn­wer­te, welche den Standard eines ‚KfW-Effizi­enz­hau­ses Denkmal‘ errei­chen. Die Solar­ther­mie-Anlage auf einem Neben­ge­bäu­de zeigt in beson­de­rer Weise, dass auch bei Sanie­run­gen im Denkmal­be­reich nachhal­ti­ge Energie­ge­win­nung eine Option ist. Dieses Objekt kann vielen anderen denkmal­ge­schütz­ten Gebäu­den dieser Art  als Vorbild  für eine gelun­ge­ne  energe­ti­sche Sanie­rung dienen.

Vergli­chen mit dem Vorzu­stand ist das freiste­hen­de Einfa­mi­li­en­haus in Mecken­beu­ren aus dem Jahr 1969, heute nicht mehr wieder­zu­er­ken­nen. Vielmehr meint man, dass es sich um einen Neubau handelt. Beson­ders hervor­zu­he­ben ist der sehr gute Endener­gie­be­darf. Das Gebäu­de wurde in Holzbau­wei­se mit Zellu­lo­se­däm­mung erwei­tert. Ein beson­de­res Augen­merk lag dabei auf ökolo­gi­schen Baustof­fen sowie einer effizi­en­ten Nutzung der Fläche, die durch die Aufsto­ckung des Gebäu­des erreicht wird. Die gewähl­ten Materia­li­en, die Bauaus­füh­rung und das techni­sche Konzept führen zu einer sehr guten Wirtschaft­lich­keit des Gebäu­des hinsicht­lich der Lebenszykluskosten.
Mit einer Luft-Wasser-Wärme­pum­pe, einer Photo­vol­ta­ik-Anlage sowie einer Lüftungs­an­la­ge mit Wärme­rück­ge­win­nung geht das Gebäu­de äußerst ressour­cen­ef­fi­zi­ent mit den vorhan­de­nen Möglich­kei­ten um. Durch die Moder­ni­sie­rungs­maß­nah­men stellt das Objekt auch einen gelun­ge­nen archi­tek­to­ni­schen Beitrag dar.

Weite­re Auskünf­te zum Landes­wett­be­werb „Effizi­enz­preis Bauen und Moder­ni­sie­ren“ sowie zu vergan­ge­nen ausge­zeich­ne­ten Projek­te gibt die Inter­net­sei­te des Umwelt­mi­nis­te­ri­um Baden-Württem­berg: https://um.baden-wuerttemberg.de/de/energie/informieren-beraten-foerdern/effizienzpreis-bauen-und-modernisieren/.