FRIEDRICHSHAFEN — Seit Ende der vergan­ge­nen Woche ist der Kader des VfB Fried­richs­ha­fen endgül­tig komplett. Nach der überra­schen­den Verpflich­tung von Marcus Böhme, gab es nun mit Avery Aylsworth einen weite­ren Neuzu­gang. Der 24-jähri­ge Ameri­ka­ner wird Markus Steuer­wald als Libero unter­stüt­zen und gilt als großes Talent auf dieser Positi­on. Aylsworth freut sich außer­dem nicht nur über seinen neuen Club, sondern auch über einen neuen, alten Teamkollegen.

Seit diesem Wahl-Wochen­en­de sind einige Ameri­ka­ner wohl glück­lich. In Fried­richs­ha­fen gibt es aller­dings zwei US-Bürger, die richtig „happy“ sind. Der VfB Fried­richs­ha­fen hat einen Libero von jenseits des Atlan­tiks verpflich­tet und zeitgleich einen der besten Freun­de von Zuspie­ler Joe Worsley an den Boden­see geholt. Avery Aylsworth heißt er und ist am Samstag in Fried­richs­ha­fen angekom­men. „Ich habe mit Joe im Sommer über seinen Club gespro­chen und so bin ich mit Micha­el Warm ins Gespräch gekom­men“, erzählt Avery. „Dann haben sich die Dinge entwi­ckelt und jetzt bin ich hier.“

„Die Gesprä­che gab es schon Ende August“, berich­tet VfB-Geschäfts­füh­rer Thilo Späth-Wester­holt. Denn schon da war klar, dass die Häfler an einem zusätz­lich Libero inter­es­siert waren. „Die Situa­ti­on mit der geschlos­se­nen Arena hat dann die Gesprä­che ins Stocken gebracht, aber wir sind froh, dass Avery jetzt da ist.“ Und die Freude ist ganz auf Seiten des 24-jähri­gen Ameri­ka­ners. „Es ist schwie­rig, in diesen Zeiten einen Club zu finden“, sagt er. „Dass ich mich hier fit halten, auch spielen und von Markus Steuer­wald lernen kann, ist ein Geschenk.“

Steuer­wald selbst war vergan­ge­nes Jahr länge­re Zeit verletzt. Späth-Wester­holt sprang damals für ihn ein. Da er aber inzwi­schen von der Spieler- auf die Geschäfts­füh­rer­sei­te gewech­selt ist, hat er „auf dem Feld ein großes Loch hinter­las­sen“, wie Cheftrai­ner Micha­el Warm sagt. Aylsworth soll dies nun füllen, denn Warm hält viel vom US-Boy. „Ehrgei­zig, engagiert und talen­tiert“ sei der 1,80 Meter große Abwehr­spe­zia­list. Sollte Steuer­wald also wirklich einmal ausfal­len — schließ­lich kommt Ende Novem­ber auch seine zweite Tochter zu Welt — Aylsworth stünde bereit.

Fried­richs­ha­fen hat also nicht nur in die Zukunft inves­tiert, sondern auch die Freun­de Worsley und Aylsworth wieder vereint. Im ersten gemein­sa­men Training — nach doppel­tem Corona-Test — strahl­ten beide um die Wette. „Wir kennen uns seit wir 15 sind und waren am Junior College noch Gegner“, lacht Aylsworth. „Das hat sich dann später geändert und wir waren zusam­men in Ameri­ka erfolg­reich.“ Vielleicht funktio­niert diese ameri­ka­ni­sche Achse ja ähnlich gut im Schwa­ben­land. Die erste Probe aufs Exempel gibt es am kommen­den Sonntag gegen des TSV Unterhaching.