Fried­richs­ha­fen — Die Verbands­li­ga-Fußbal­ler des VfB Fried­richs­ha­fen haben einen mögli­chen Heimsieg gegen den bishe­ri­gen Spitzen­rei­ter SSV Ehingen-Süd knapp verpasst. Am Ende trenn­ten sich beide Teams unter Häfler Flutlicht 3:3‑Unentschieden.

Wie knapp der gastge­ben­de Aufstei­ger an der “kleinen Sensa­ti­on” vorbei­schramm­te, unter­streicht die Tatsa­che, dass der Schieds­rich­ter in einer turbu­len­ten Nachspiel­zeit direkt nach dem Ausgleichs­tref­fer für die Gäste abpfiff.

Dies brach­te die VfB-Fans sowie insbe­son­de­re die “Häfler Jungs” derart auf die Palme, dass sie die Unpar­tei­ischen mit entspre­chen­den Schmäh­ge­sän­gen, Buhru­fen und einem gellen­den Pfeif­kon­zert in die Katakom­ben verab­schie­de­ten. Wenige Sekun­den­bruch­tei­le zuvor sah Denis Nikic Rot.

Und das im wahrs­ten Sinne des Wortes, weil der zur Halbzeit aufgrund einer Oberschen­kel­b­les­sur bereits ausge­wech­sel­te VfB-Kapitän auf den Platz rannte und dem Mann in Gelb seine Meinung über den recht glück­li­chen SSV-Ausgleich kundtat.

Während die VfB-Spieler fassungs­los auf dem Rasen verharr­ten, ließen sich die Ehinger mit einer LaOla-Welle von ihren mitge­reis­ten Anhang feiern. Unter dem Strich ein verdien­ter Punkt, obwohl das Zustan­de­kom­men für die Hausher­ren in der siebten Minute der Nachspiel­zeit nach einem Eckbal-Festi­val mehr als bitter gewesen war.

Denn der Liganeu­ling vom Boden­see starte­te furios, ging bereits nach fünf Minuten durch Neuzu­gang Jonathan Schei­ke in Führung und hätte den Vorsprung bei mehr Konse­quenz im Abschluss sogar noch ausbau­en können.

Als Spieler­trai­ner Daniel Di Leo, der abermals in der Abwehr auflief, nach 33 Minuten mit Schmer­zen im Oberschen­kel das Feld verlas­sen musste, wackel­te die defen­si­ve Grund­ord­nung des VfB bedenk­lich. Doch Ehingen-Süd ließ gleich drei dicke Chancen kurz vor dem Halbzeit­pfiff liegen.

Nach dem Seiten­wech­sel war die Partie kaum angepfif­fen, da klingel­te es schon wieder im Ehinger Gehäu­se. Nach gerade einmal 53 Sekun­den in Durch­gang zwei netzte Marian Pfluger aus der Distanz nach einer schönen Kombi­na­ti­on sehens­wert zum 2:0‑Zwischenstand ein (46.).

Wer nun jedoch paral­lel zu den Klängen von “Ja, der VfB!” des Häfler Fanclubs an eine Entschei­dung glaub­te, sah sich mit zuneh­men­der Spiel­dau­er getäuscht. Der Favorit erhöh­te den Druck, die Häfler spiel­ten ihre Konter nicht gut genug zu Ende und kassier­ten in Minute 65 den 1:2‑Anschlusstreffer durch Marvin Schmid.

Wenige Augen­bli­cke später hatten die Gäste sogar den 2:2‑Ausgleich aus kurzer Distanz auf dem Schlap­pen, doch VfB-Keeper Heiko Holzbaur reagier­te glänzend. Auf der Gegen­sei­te machte es Sascha Hohmann kurz darauf besser und erhöh­te auf 3:1 (67.).

Doch auch der erneu­te Zwei-Tore-Vorsprung sollte für den VfB Fried­richs­ha­fen nicht für den zweiten Heimerfolg in Serie reichen, weil Semir Telalo­vic und seine Mitspie­ler nicht aufga­ben. Sie steiger­ten noch einmal die Schlag­zahl, während beim Gegner die Kraft nachließ.

Folge­rich­tig schaff­ten es die Hausher­ren nicht, den Ball zu klären und Telalo­vic war zur Stelle — 2:3 (82.). In der Folge veretei­dig­ten die VfB-Kicker mit Mann und Maus, wurden aber dann doch noch bestraft, weil der Schieds­rich­ter in seinem Ermes­sens­spiel­raum etwas länger laufen ließ, als er es zunächst anzeig­te und es dem VfB lieb gewesen wäre.

Mit der letzten Aktion infol­ge des dritten Eckballs in Serie war Telalo­vic per Kopf erneut zur Stelle — sehr zur Freude seiner Mannschaft, der Fans und der Verant­wort­li­chen, während die VfBler wohl einige Bauch­schmer­zen hatten.

“Es war dennoch eine tolle Leistung meiner jungen Mannschaft”, sagte Daniel Di Leo. “Wir wollen genau da weiter­ma­chen und diese Erfah­rung mitneh­men.” Denn schon am kommen­den Sonntag wartet die nächs­te Aufga­be auf den VfB, wenn es zum TSV Heimer­din­gen geht (16 Uhr).