Weingar­ten — Zu einer Reben­pflanz­ak­ti­on ist eine Weingart­ner Delega­ti­on in die italie­ni­sche Partner­stadt gereist. Trauben vom Martins­berg sollen künftig in Mantua Frucht bringen im Sinne eines verein­ten Europas. Ein Projekt der Associa­zio­ne „Manto­va Carolin­gia“ und des Freun­des­krei­ses Mantua-Weingarten. 

Weintrau­ben von den Hängen der Basili­ka nach Mantua verpflanzt: Es könnte kein passen­de­res Symbol für die histo­ri­sche Städte­part­ner­stadt zwischen Weingar­ten und Mantua geben, die auf die Schen­kung der Heilig­blut-Reliquie vor 1.000 Jahren an das Kloster Weingar­ten zurück­reicht. Und nun kommt Wein, Symbol für das Blut Chris­ti, zurück in einen Weingar­ten nach Mantua. Gepflanzt wurden die Weinstö­cke unter großer Teilnah­me der Italie­ner und der Medien in einem neu angeleg­ten Garten nach mittel­al­ter­li­chen Plänen Karls des Großen bei der romani­schen Kirche Santa Maria del Grada­ro. Auf die Vielschich­tig­keit des Projek­tes, histo­risch, kultu­rell und religi­ös, verwies die Vorsit­zen­de des Freun­des­krei­ses Mantua-Weingar­ten. Sie beton­te im Beson­de­ren die Wichtig­keit des europäi­schen Aspek­tes „in Zeiten von Krieg vor unserer Haustü­re“. Der Garten, der „Orto Carlo Magno“, liegt auf der europäi­schen Route der „Via Carolin­gia, die über fünf Länder von Aachen nach Rom führt, wo Karl der Große im Jahr 800 zu seiner Krönung zum Kaiser gereist war und in Mantua Halt gemacht hatte. 

Als den „Vater eines verein­ten Europas“ bezeich­ne­te der Präsi­dent der Associa­zio­ne „Manto­va Carolin­gia“, Claudio Bondio­li Betti­nel­li, Karl den Großen. Auch Wolfgang Pfau, Vertre­ter der Stadt, verwies auf den Länder- und Menschen verbin­den­den Gedan­ken des Projek­tes. Ebenso wie Weinberg­di­rek­tor Günter Staud, der die Beson­der­heit der Johan­ni­ter­trau­be heraus­stell­te, von der Quali­tät des Martins­berg­weins schwärm­te und mit dem Jahrgang 2018 die Weinstö­cke begoss. Geseg­net wurden die Reben von Dekan Ekkehard Schmid und Pfarrer Marco von der Basili­ka­ge­mein­de. Unweit des Gartens wird im Übrigen die Säule des Heili­gen Longi­nus, der einst die Heilig­blut­re­li­quie nach Mantua brach­te, wieder aufge­stellt werden. An diesem Platz soll, der Legen­de nach, der römische Soldat, der dem gekreu­zig­ten Jesus in die Seite stach, 37 nach Chris­tus sein Marty­ri­um erlit­ten haben.