BERLIN/LAUPHEIM — Das lange Warten neigt sich dem Ende, die Modell­fra­ge ist entschie­den: Wie der Biber­acher SPD-Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­te Martin Gerster auf Nachfra­ge beim Bundes­mi­nis­te­ri­um der Vertei­di­gung erfah­ren hat, ist heute die Entschei­dung gefal­len, 60 Schwe­re Trans­port­hub­schrau­ber vom Typ CH-47F vom Herstel­ler Boeing zu beschaffen. 

„Das sind sehr gute Nachrich­ten für Laupheim und die Angehö­ri­gen des dorti­gen Bundes­wehr­stand­or­tes, die schon seit Jahren auf diese Entschei­dung gewar­tet haben“, so Gerster. 

„Die bisher im Einsatz befind­li­chen Schwe­ren Trans­port­hub­schrau­ber sind sehr in die Jahre gekom­men und durch etliche Auslands­ein­sät­ze äußerst anfäl­lig für Störun­gen und Defek­te. Materi­al­ver­schleiß, Ersatz­teil­man­gel und zeitin­ten­si­ve Wartun­gen gefähr­den die Einsatz­fä­hig­keit und bieten nicht mehr die optima­le Sicher­heit für die Solda­tin­nen und Solda­ten im Einsatz. Ich bin unserer Vertei­di­gungs­mi­nis­te­rin Chris­ti­ne Lambrecht sehr dankbar, dass sie gleich nach Amtsan­tritt das Thema Schwe­re Trans­port­hub­schrau­ber mit Nachdruck einer zügigen Entschei­dung zugeführt hat. Jetzt kann umgehend die Beschaf­fung einge­lei­tet werden.“

Voraus­ge­gan­gen war ein jahre­lan­ger harter Wettbe­werb zwischen den Model­len zweier Herstel­ler, die auf politi­scher Ebene sehr um den milli­ar­den­schwe­ren Auftrag gerun­gen haben. Zuletzt war es auch aufgrund der Klage eines der Herstel­ler zu erheb­li­chen Verzö­ge­run­gen im Beschaf­fungs­pro­zess gekommen.

Nach Einschät­zung des Biber­acher SPD-Abgeord­ne­ten konnte die Varian­te „Chinook“ vor allem punkten, weil es sich hierbei um ein markt­ver­füg­ba­res, technisch ausge­reif­tes und vielfach einsatz­er­prob­tes Modell handelt. „Der Boeing CH-47 Chinook ist in großer Stück­zahl bei vielen NATO-Partner­staa­ten im Einsatz, das erleich­tert Koope­ra­tio­nen und gemein­sa­me Einsät­ze. Da die Stück­zahl gerin­ger ausfällt als beim Konkur­renz­mo­dell, können insge­samt 60 Stück, und damit mehr Hubschrau­ber beschafft werden, was unseren Streit­kräf­ten mehr Flexi­bi­li­tät verschafft“, so Gerster weiter. 

„Seit Jahrzehn­ten ist man in Laupheim mit dem Anblick der alten CH 53-Hubschrau­ber bestens vertraut. Ich bin mir sicher, dass man sich gerne an die charak­te­ris­ti­schen Doppel-Rotoren des neuen ‚Chinook‘ gewöh­nen wird. Denn er bedeu­tet nicht nur eine immense Verbes­se­rung der Einsatz­fä­hig­keit, sondern auch einen besse­ren Schutz für die Solda­tin­nen und Solda­ten, die in Laupheim statio­niert sind.“

Rund 5 Milli­ar­den Euro wird die Beschaf­fung der neuen Schwe­ren Trans­port­hub­schrau­ber voraus­sicht­lich kosten. Die Mittel dafür werden aus dem Sonder­ver­mö­gen Bundes­wehr in Höhe von 100 Milli­ar­den Euro bereit­ge­stellt werden, über das im Deutschen Bundes­tag in dieser Woche entschie­den wird.