WEINGARTEN – Im Juli war hoher Besuch aus Berlin an der Hochschu­le Ravens­burg-Weingar­ten (RWU) zu Gast. Benja­min Stras­ser, FDP-Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­ter und Parla­men­ta­ri­scher Staats­se­kre­tär beim Bundes­mi­nis­ter der Justiz, besuch­te im Rahmen seiner Sommer­tour durch die Region Boden­see-Oberschwa­ben das Labor für digita­le Trans­for­ma­ti­on und Entre­pre­neur­ship (LAB4DTE) an der RWU. Profes­sor Dr. Wolfram Höpken, der das Innova­ti­ons­la­bor leitet, gab zu Beginn einen Einblick in die Aktivi­tä­ten des LAB4DTE, welches nicht nur moderns­te Soft- und Hardware für die Erpro­bung digita­ler Techno­lo­gien und Lösungs­an­sät­ze beher­bergt, sondern mit dem angeglie­der­ten Start-up Zentrum auch bei Gründungs­vor­ha­ben unter­stüt­zend zur Seite steht. Bei einer Führung durch die Räumlich­kei­ten des 2021 eröff­ne­ten Labors konnte Benja­min Stras­ser die verschie­de­nen Techno­lo­gien kennen­ler­nen und selbst erproben. 

Forschungs­stand­ort Süddeutschland

In der anschlie­ßen­den Diskus­si­ons­run­de wurde über die Konkur­renz­fä­hig­keit Deutsch­lands im Zeital­ter des Digita­len Wandels gespro­chen. „Wir sind gut vernetzt in der Region“, erklär­te Wolfram Höpken. Dank zahlrei­cher Koope­ra­tio­nen mit großen Unter­neh­men könne die Forschung an der RWU in vielver­spre­chen­den Berei­chen voran­ge­trie­ben werden, so der Leiter des Innova­ti­ons­la­bors. Die Frage der Finan­zie­rung sowie Befris­tun­gen stell­ten deutsche Hochschu­len jedoch immer wieder vor neue Heraus­for­de­run­gen. „Der Forschungs­stand­ort Süddeutsch­land steht auf wackli­gen Beinen“, bekräf­tig­te Profes­sor Dr. Stefan Elser, der an der Fakul­tät Elektro­tech­nik und Infor­ma­tik das Gebiet Autono­mes Fahren lehrt. Ohne Mitar­bei­ten­de, die perma­nent in der Forschung tätig sind, könne die Idee einer angewand­ten Forschung nicht nachhal­tig umgesetzt werden. Auch die angewand­te Lehre lebe von einer nachhal­tig veran­ker­ten Forschung, sagte Stefan Elser. 

„Im Hinblick auf gesell­schaft­li­che und globa­le Heraus­for­de­run­gen bedarf es einer diver­sen, hochleis­tungs­ori­en­tier­ten und vernetz­ten Wissen­schafts- und Forschungs­land­schaft in Deutsch­land“, beton­te der Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­te. „Es ist wichtig, die Spitzen­for­schung in der Wissen­schaft voran­zu­trei­ben“, sagte Stras­ser. Mit Gründung der Deutschen Agentur für Forschung und Innova­ti­on sollen zukünf­tig insbe­son­de­re angewand­te Forschung an Hochschu­len für angewand­te Wissen­schaf­ten und kleinen und mittle­ren Univer­si­tä­ten sowie mit diesen verbun­de­ne regio­na­le Innova­ti­ons­netz­wer­ke geför­dert werden. „Im Fokus der Förde­rung stehen hierbei Koope­ra­tio­nen und Verbund­pro­jek­te zu techno­lo­gi­schen wie sozia­len Innova­tio­nen sowie Wissens­trans­fer, Ausgrün­dun­gen und Start-Ups“, erläu­ter­te der FDP-Politi­ker zum Abschluss der Diskus­si­on und verwies auf die attrak­ti­ve Wirtschafts­re­gi­on Bodensee-Oberschwaben.