HEILBRONN/STUTTGART (dpa/lsw) — In Baden-Württem­berg erhal­ten die Stadt- und Landkrei­se 17,32 Millio­nen Euro zusätz­lich für den Einsatz exter­ner Kräfte bei der Corona-Kontakt­nach­ver­fol­gung. Wie aus einer Kabinetts­vor­la­ge von Gesund­heits­mi­nis­ter Manfred Lucha (Grüne) für die Sitzung des grün-schwar­zen Minis­ter­rats am Diens­tag hervor­geht, sollen die Kreise mit dem Geld mehr Perso­nal rekru­tie­ren. Die «Heilbron­ner Stimme» hatte zuerst berichtet.

Wie es in der Kabinetts­vor­la­ge weiter heißt, befin­den sich die Infek­ti­ons­zah­len nach wie vor — wenn auch derzeit sinkend — auf einem hohen Niveau und das Ausbruchs­ge­sche­hen sei weiter­hin diffu­ser als noch im Frühjahr des vergan­ge­nen Jahres. Gleich­zei­tig bestehe die Besorg­nis einer weitläu­fi­gen Ausbrei­tung der hoch anste­cken­den Corona-Mutatio­nen B.1.1.7 und B.1.351.

Die Virus­va­ri­an­ten, die sich auch im Land zuneh­mend ausbrei­te­ten, bedeu­te­ten einen deutlich erhöh­ten Arbeits­auf­wand. Neben der eigent­li­chen Nachver­fol­gung von Kontakt­per­so­nen müssten zusätz­lich auch deren Haushalts­an­ge­hö­ri­ge der ersten Katego­rie ermit­telt und in häusli­che Isola­ti­on geschickt werden. Mit den anste­hen­den Locke­run­gen des bestehen­den Lockdowns sei mit einem Anstieg des Infek­ti­ons­ge­sche­hens zu rechnen. Der Perso­nal­be­darf werde daher bis auf Weite­res unver­än­dert hoch bleiben.

Das Land unter­stüt­ze die Finan­zie­rung exter­ner Aushilfs­kräf­te in den regio­na­len Gesund­heits­äm­tern bislang mit rund acht Millio­nen Euro — befris­tet bis zum 30. April 2021.

Aktuell sind in Baden-Württem­berg laut Zeitung 555 Teams zur Kontakt­nach­ver­fol­gung mit mehr als 2700 Perso­nen im Einsatz. Haben die Gesund­heits­äm­ter nicht genügend Perso­nal, können sie extern Hilfe beantra­gen. Dies geschieht unter anderem durch Abord­nun­gen des Landes oder durch die befris­te­te Beschäf­ti­gung exter­ner Kräfte. Auch die Bundes­wehr verstärkt die Gesund­heits­äm­ter vor Ort — hier müssen die Kreise für die Unter­brin­gungs- und Sachkos­ten aufkommen.