Liebe Wochen­blatt-Leserin­nen und –Leser,

wenn wir einen Ausflug machen, muss ich viel Vesper einpa­cken. In meinem Rucksack türmen sich Berge von Schüs­seln und Boxen mit Essen. Das kleine Wunder ist: Am Ende ist alles leer! 

So war’s auch neulich bei unserem Ausflug zum Boden­see. Es lief so, wie es immer läuft: Mama packt ordent­lich Provi­ant ein. Spätes­tens zehn Meter nach dem Parkplatz will mein Großer Picknick machen. Dann packt er alles aus, was wir dabei haben. Dann wird ein wenig geschlemmt. Und dann kann der eigent­li­che Ausflug losgehen. 

Als aller­ers­tes wollte mein Sohn alles Schwemm­holz aus dem See ziehen und „aufräu­men“. Alles! Während ich noch mit ihm disku­tier­te, dass das zwar eine super Idee ist, aber schwie­rig in der Umset­zung, schlepp­te sein dreijäh­ri­ger Bruder Steine herbei. Die größten und schwers­ten, die er finden und gerade noch so tragen konnte. 

Während Papa mit seinen Jungs Stein­männ­chen baute, konnte ich endlich auf Schatz­su­che gehen. Bei jedem Stück, das ich erbeu­te­te, rollte mein Mann mit den Augen und murmel­te was von „Gammel­holz“. Ein paar schöne Stücke „durfte“ ich zum Glück mit nach Hause nehmen (hätte ich sowie­so!). Jetzt weiß ich wenigs­tens, wie es meinen Kindern geht, wenn sie mir ihre schein­bar tollen „Schät­ze“ präsen­tie­ren und ich nicht bei jedem Stöck­chen in Jubel­ru­fe ausbreche.

Bis bald,
eure Julia