Liebe Wochen­blatt-Leserin­nen und –Leser,

hier gibt es einen schönen Wald. Und in diesem Wald gibt es eine Marien­sta­tue, zu der wir schon lange mal einen Ausflug machen wollten. Vor allem mein großer Sohn wollte unbedingt mal hin. Immer wieder fragte er danach. 

In norma­lem Julia-Tempo sind es so 40 Minuten bis zur Statue. Mir war schon klar: Mit Kinder muss ich wahrschein­lich die dreifa­che Zeit einpla­nen. Wir zogen also endlich los. Mit Boller­wa­gen und Provi­ant. Nach fünf Minuten war mein kleiner Sohn plötz­lich so müde, dass er nicht mehr gehen konnte und in den Wagen wollte. 

Nach zehn Minuten meinte der Große: „Ich weiß, wir haben gerade Mittag geges­sen. Aber ich habe so Hunger auf einmal!“ Nach 15 Minuten hieß es das erste Mal: „Wann kommt denn endlich die Maria?“ Mein Mann und ich versuch­ten, die Kinder mit Geschich­ten bei Laune zu halten. Von magischen Hütten, verzau­ber­ten Adlern und Riesen, die unter Bergen schlafen. 

Irgend­wann kamen wir tatsäch­lich an. Große Freude bei den Jungs! Einmal kurz gucken und dann: „Gibt’s jetzt Kekse?“. Kein Staunen, kein Innehal­ten, keine Andacht. Lieber Kekse – und dann („oh, nein“) die Erkennt­nis: „Müssen wir jetzt etwa den ganzen Weg wieder zurück?“ Ja, müssen wir!

Bis bald,
eure Julia