BERLIN/BERNAU (dpa) — Viele ältere Corona-Patien­ten haben sehr schwe­re Verläu­fe. Eine hochbe­tag­te Senio­rin aus Branden­burg verlässt nun geheilt eine Klinik — obwohl sie gerne noch länger geblie­ben wäre.Eine 97 Jahre alte Patien­tin mit mehre­ren Vorer­kran­kun­gen ist nach einer Covid-19-Erkran­kung geheilt aus einer Berli­ner Klinik entlas­sen worden.
Die Frau aus dem branden­bur­gi­schen Bernau durfte nach zehntä­gi­ger Behand­lung und einem schließ­lich negati­ven Corona-Test am Donners­tag nach Hause, wie eine Spreche­rin des Helios-Klini­kums Berlin-Buch am Freitag sagte.Die Senio­rin wurde laut Klinik­mit­tei­lung als zu der Zeit ältes­te Covid-19-Patien­tin im Haus wegen einer Lungen­ent­zün­dung mit Sauer­stoff­ga­ben behan­delt, auf einer Inten­siv­sta­ti­on war sie nicht. Zunächst sei die 97-Jähri­ge mit Verdacht auf einen Schlag­an­fall einge­lie­fert worden, es sei ihr insge­samt nicht so gut gegan­gen, hieß es. Mit Compu­ter­to­mo­gra­phie (CT) entdeck­ten die Ärzte demnach Hinwei­se auf eine Lungen­ent­zün­dung, ein Corona-Test fiel dann positiv aus.

Das Klini­kum zitier­te die 97-Jähri­ge mit den Worten, sie freue sich auf ihr Zuhau­se und ihre Familie. «Aber eigent­lich ist es auch schade, dass ich schon gehen muss.» Allein im Zimmer sein zu müssen, habe sie nicht gestört.

Man wisse inzwi­schen, dass es nicht einen bestimm­ten typischen Krank­heits­ver­lauf bei Covid-19 gebe, erklär­te der Ärztli­che Direk­tor der Klinik, Henning Baberg. «Manche Betrof­fe­ne haben nach der Infek­ti­on mit dem Corona­vi­rus kaum Sympto­me, andere bekom­men schwe­re Lungen­ent­zün­dun­gen und Proble­me mit der Atmung.» Insbe­son­de­re ältere Menschen und Hochalt­ri­ge gelten bei Covid-19 als gefähr­det für schwe­re und tödli­che Krankheitsverläufe.