Eine Woche vor dem digita­len CDU-Bundes­par­tei­tag kamen die drei Anwär­ter erneut in Berlin zu einer Kandi­da­ten­run­de zusam­men. Im Konrad-Adenau­er-Haus stell­ten sie sich den Fragen der CDU-Mitglieder.

NRW-Minis­ter­prä­si­dent Armin Laschet (CDU) hat davor gewarnt, die deutsche Indus­trie durch überzo­ge­ne Klima­schutz­maß­nah­men zu ruinieren.

Wer Stahl- oder Chemie­in­dus­trie im Land halten wolle, müsse für bezahl­ba­ren Strom sorgen, sagte der Kandi­dat für den CDU-Vorsitz am Freitag­abend in einer Diskus­si­ons­run­de mit den beiden anderen Bewer­bern Fried­rich Merz und Norbert Röttgen. «Wenn die Stahl­in­dus­trie abwan­dert nach China und da den Stahl produ­ziert, ist dem Weltkli­ma nicht gedient», warnte Laschet. «Ein Stahl­werk in Duisburg ist ein Beitrag zum Weltkli­ma, weil es da unter sozia­len und ökolo­gi­schen Bedin­gun­gen anders produ­ziert als in Indien oder in Russland oder in China.»

Bei der zweiten Kandi­da­ten­run­de wurden eine Woche vor dem CDU-Bundes­par­tei­tag deutli­che Unter­schie­de zwischen den drei Kandi­da­ten deutlich. Der frühe­re Bundes­um­welt­mi­nis­ter Röttgen forder­te ein ambitio­nier­te­res Vorge­hen. «Wenn wir immer sagen, wir dürfen nur so viel Klima­schutz machen, damit das Unter­neh­men nicht nach China ausweicht vor unserer Gesetz­ge­bung, dann ist das immer noch in Gedan­ken der Gegen­satz, dass das Klima und der Klima­schutz die Bedro­hung von Indus­trie ist.» Röttgen warnte: «Wenn wir in dem Denken bleiben, werden wir den Klima­schutz nicht errei­chen, den Klima­wan­del nicht stoppen, und wir werden die Zukunft der Indus­trie und der Wirtschaft aushöhlen.»

Der dritte Kandi­dat Merz wies auf die erreich­ten Erfol­ge bei der Minde­rung von Treib­haus­ga­sen in Deutsch­land hin. «Wir haben 36 Prozent Minus in Deutsch­land. Und insofern ist es richtig zu sagen: Wir sind auf einem guten Weg. Aber die zweite Halbzeit wird die schwie­ri­ge­re.» Man müsse die Anstren­gun­gen «deutlich verstär­ken», sagte der frühe­re Unions­frak­ti­ons­chef im Bundes­tag. «Wir müssen sehr viel mehr tun, aber wir müssen versu­chen, es mit Markt­wirt­schaft zu verbin­den, mit markt­wirt­schaft­li­chen Instrumenten.»