DEN HAAG (dpa) — Die neue Coronavirus-Variante Omikron macht auch den Niederlanden zu schaffen. Die Politik wird wohl strenge Maßnahmen einführen.
Die Niederlande stehen möglicherweise vor einem neuen harten Corona-Lockdown noch vor Weihnachten. Ministerpräsident Mark Rutte will an diesem Samstagabend (19 Uhr) neue Verschärfungen ankündigen, teilte die Regierung in Den Haag mit.
Das Beratergremium der Regierung hatte wegen der sich schnell ausbreitenden Omikron-Variante des Virus zu einem strengen Lockdown geraten. Medien berichteten aus Regierungskreisen, dass der Lockdown ab Sonntag unter anderem für Geschäfte, Gaststätten, Kultur und Friseure in Kraft tritt und vorerst bis zum 14. Januar gelten soll.
Nach den ersten Berichten strömten im ganzen Land Menschen in die Innenstädte; es bildeten sich lange Schlangen vor Friseuren und Geschäften. Viele Niederländer wollten in letzter Minute noch die Weihnachtseinkäufe erledigen. Das Zentrum von Rotterdam war am frühen Nachmittag so überfüllt, dass die Stadt Bürger aufrief, nicht mehr zu kommen.
Die Experten hatten empfohlen, dass fast alle Geschäfte mit Ausnahme der Supermärkte und Apotheken schließen. Auch Gaststätten, Sport, Kultur, Kinos und Schulen sollten geschlossen werden. Zurzeit gilt ein Abendlockdown — das heißt, dass alles mit Ausnahme von Supermärkten um 17 Uhr schließen muss.
Aus Zahlen aus Amsterdam wird deutlich, dass sich die Zahl der Infektionen mit der Omikron-Variante alle zwei bis drei Tage verdoppelt. Bereits vor Weihnachten werde diese Variante in der Hauptstadt dominant sein, erwarten die Experten. Vor allem die Krankenhäuser stehen aber noch unter einem so hohen Druck, dass sie nach Befürchtung der Experten einen weiteren Zustrom von Patienten nicht auffangen könnten.