STUTTGART (dpa/lsw) — «Länd Socks», «Länd Hoodie» oder «The Täsch»: Fast 30 Prozent der Fanar­ti­kel der umstrit­te­nen Werbe­kam­pa­gne der grün-schwar­zen Landes­re­gie­rung kommen gar nicht aus dem Südwes­ten, wie aus einer Antwort des Staats­mi­nis­te­ri­um auf eine Landtags­an­fra­ge der FDP-Frakti­on hervor­ging. Frakti­ons­chef Hans-Ulrich Rülke monier­te in Stutt­gart unter anderem, dass keine konkre­ten Angaben zur Nachhal­tig­keit der Produk­te gemacht worden seien. Es sei nur der jewei­li­ge Unter­neh­mens­sitz mitge­teilt worden. «Das erstaunt, legt die Landes­re­gie­rung doch ansons­ten immer sehr großen Wert auf den Nachweis von einwand­frei­en Lieferketten.»

Der Anstoß für die inter­na­tio­nal ausge­rich­te­te Werbe­of­fen­si­ve zur Gewin­nung von Fachkräf­ten kam unter anderem von den großen Wirtschafts­un­ter­neh­men des Landes — von Stihl, Trumpf und Daimler. Rülke kriti­sier­te das Staats­mi­nis­te­ri­um in ausge­wöhn­li­cher Schär­fe. «Es ist typisch, dass diese Regie­rung unsere Fragen zu ihrer missra­te­nen Kampa­gne nicht beant­wor­tet. 21 Millio­nen für eine Werbe­maß­nah­men, die am Ende keine einzi­ge Fachkraft in den Südwes­ten bringt und nur dem Image einer zuneh­mend verelen­den­den Landes­re­gie­rung dienen soll — Steuerverschwendung!»

«The Länd» löste die Vorgän­ger­kam­pa­gne «Wir können alles. Außer Hochdeutsch.» ab. Rülke sagte weiter, er finde es bemer­kens­wert, dass die Landes­re­gie­rung weder Kampa­gnen anderer Bundes­län­der zum Vergleich heran­ge­zo­gen, noch die Vorgän­ger­kam­pa­gne evalu­iert habe. «Nicht ohne Ironie ist auch, dass das Staats­mi­nis­te­ri­um zwar einer­seits schreibt, die Kampa­gne solle der Fachkräf­te­zu­wan­de­rung dienen, aber nicht benen­nen kann, wie gut das bei der Vorgän­ger­kam­pa­gne geklappt hat.»